Deutsche Käufer meiden Elektroautos: Ein tiefer Einblick in die aktuelle Lage
Die Begeisterung für Elektroautos in Deutschland scheint zu schwinden. Eine aktuelle Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unter 348 Autohäusern zeigt deutlich, dass Privatkunden seit Jahresbeginn 47 Prozent weniger E-Autos bestellt haben als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auch die Bestellungen für Plug-in-Hybride sind um 37 Prozent zurückgegangen, während die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen und Benzinern um 24 Prozent gestiegen ist.
Hohe Preise und unsichere Wiederverkaufswerte
Der wesentliche Grund für den Nachfrage-Einbruch ist laut Autoverkäufern der hohe Preis der E-Autos im Vergleich zu traditionellen Verbrennern. Dies gilt insbesondere für Flotten- und Dienstfahrzeuge, bei denen emotionale Faktoren beim Kauf eine untergeordnete Rolle spielen. 27 Prozent der Autohäuser gaben an, dass hohe Anschaffungskosten oder hohe Leasingraten ihre Geschäftskunden abschreckten. 23 Prozent nannten den unsicheren Wiederverkaufswert von E-Autos als Hindernis. Nur neun Prozent der Befragten berichteten von Vorbehalten der Fahrer gegenüber der Batterietechnologie.
Ein düsteres Bild für die Elektromobilität
Die Umfrage ergänzt das Bild der Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamts, die im Bereich Elektroautos seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind. Der Anteil von E-Autos an allen Neuzulassungen lag im Juni auf dem Niveau von 2022 und deutlich unter 2023. Dies spiegelt jedoch nicht die Lage am Privatkunden-Markt wider, da bei Neuwagen die Zulassungen von Geschäftskunden, Händlern und Herstellern dominieren. Tatsächlich sind deren Bestellungen der Umfrage zufolge nicht ganz so stark eingebrochen wie die von Privatleuten.
Prognosen und Forderungen der Autohäuser
Für den Rest des Jahres sehen die Händler angesichts dieser Erfahrungen schwarz für die Elektromobilität. Die Bestellsituation bei Privatkunden für reine E-Autos schätzen 91 Prozent der befragten Autohäuser für das gesamte Jahr als „schlecht“ oder „sehr schlecht“ ein. Bei Plug-in-Hybriden sind 79 Prozent der Händler pessimistisch. Für Verbrenner sagen nur 23 Prozent der Autohäuser eine schlechtere Bestellsituation mit Blick auf 2024 voraus.
Der ZDK als Lobbyverband der Autohändler und Werkstätten sieht die Hersteller in der Pflicht, den Absatz von E-Autos wieder anzukurbeln. „Wir erwarten von den Herstellern, dass sie durch günstige Preise und niedrige Leasingraten jetzt Marktanreize setzen“, sagte ZDK-Präsident Arne Joswig. Außerdem brauche es weitere signifikante Fortschritte beim Aufbau der Ladeinfrastruktur. Die Werkstätten haben in den vergangenen Jahren stark investiert, um E-Autos reparieren zu können. Auch für sie ist die Umstellung mit Risiken verbunden.
Ein kritischer Blick auf die Politik
Die aktuelle Situation wirft auch ein kritisches Licht auf die politischen Entscheidungen der Bundesregierung. Trotz massiver Subventionen und Förderprogramme für Elektromobilität scheint die Akzeptanz in der Bevölkerung zu schwinden. Es stellt sich die Frage, ob die Politik den realen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten der Bürger gerecht wird oder ob sie ideologisch getrieben an der Lebensrealität vorbeigeht. Die hohen Preise und die unsicheren Wiederverkaufswerte sind klare Indikatoren dafür, dass die Marktentwicklung nicht nur durch politische Vorgaben gesteuert werden kann.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Hersteller und die Politik in der Lage sind, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen, um die Elektromobilität in Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. Bis dahin bleibt die Skepsis der deutschen Autofahrer gegenüber E-Autos ein deutliches Signal an alle Beteiligten.
⚡ Einmalige Verlängerung ⚡ Die Stunde Null Sichern Sie sich nur noch heute bis 23:59 Uhr unsere Freiheits-Pakete die Dominik Kettner exklusiv für Sie zusammengestellt hat
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik