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13.11.2024
10:35 Uhr

Bundesweiter Aktionstag gegen "Hasspostings": Hausdurchsuchung wegen Habeck-Meme sorgt für Empörung

Bundesweiter Aktionstag gegen "Hasspostings": Hausdurchsuchung wegen Habeck-Meme sorgt für Empörung

Ein aufsehenerregender Fall von staatlicher Intervention gegen vermeintliche "Hasskriminalität" sorgt derzeit für heftige Diskussionen. Im Rahmen des elften bundesweiten Aktionstages gegen "Hasspostings" führte die Polizei eine Hausdurchsuchung bei einem 64-jährigen Rentner in Franken durch - der Grund erscheint dabei mehr als fragwürdig.

Frühmorgendliche Razzia wegen kritischem Internet-Meme

Die Beamten klingelten den Rentner um 6:00 Uhr morgens aus dem Bett. Ohne vorherige Anhörung durchsuchten sie seine Wohnung und beschlagnahmten Datenträger. Der vermeintliche Grund für diesen massiven Eingriff in die Privatsphäre: Der Mann hatte auf Twitter ein satirisches Bild geteilt, das Wirtschaftsminister Robert Habeck kritisch darstellte. Das Meme zeigte eine Abwandlung des bekannten "Schwarzkopf"-Logos mit der Aufschrift "Schwachkopf PROFESSIONAL".

Fragwürdige Begründung der Staatsanwaltschaft

Die juristische Rechtfertigung für diese Maßnahme erscheint dabei äußerst bedenklich. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, das geteilte Bild würde Habecks "Wirken als Mitglied der Bundesregierung erschweren" - eine Begründung, die Fragen nach der Verhältnismäßigkeit und dem Umgang mit Meinungsfreiheit in unserem Land aufwirft.

Innenministerin Faeser spricht bereits von "Tätern"

Besonders besorgniserregend erscheint die Rhetorik von Bundesinnenministerin Nancy Faeser. In einem Post auf der Plattform X (ehemals Twitter) bezeichnete sie die Verdächtigen bereits pauschal als "Täter" - noch bevor ein rechtsstaatliches Verfahren überhaupt abgeschlossen wurde. "Wenn die Polizei vor der Tür steht, wird jedem Täter klar, dass Hasskriminalität Konsequenzen hat", drohte die Ministerin.

Bundesweite Durchsuchungen in großem Stil

Der Aktionstag führte zu Durchsuchungen in 15 von 16 Bundesländern. Nach Angaben des BKA wurden in über 90 Ermittlungsverfahren mehr als 50 Wohnungen durchsucht. Die Behörden behaupten, der Schwerpunkt läge auf antisemitischen Delikten, wobei knapp zwei Drittel der Maßnahmen im Bereich der politisch motivierten Kriminalität rechts angesiedelt seien.

Es stellt sich die Frage, ob der massive Einsatz staatlicher Ressourcen für die Verfolgung von Internet-Memes nicht besser in die Bekämpfung echter Kriminalität investiert werden sollte.

Aufruf zur Denunziation

Bemerkenswert ist auch, dass das BKA die Bürger ausdrücklich auffordert, vermeintliche "Hasskriminalität" bei staatlichen Meldestellen wie "REspect!" anzuzeigen - ein Vorgehen, das Erinnerungen an längst überwunden geglaubte Zeiten weckt.

Diese Entwicklung wirft ein bezeichnendes Licht auf den aktuellen Zustand unserer Demokratie und den Umgang mit kritischen Stimmen in unserem Land. Während echte Kriminelle oft unbehelligt bleiben, werden erhebliche Ressourcen für die Verfolgung von Bürgern aufgewendet, die lediglich von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen.

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