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19.09.2024
14:14 Uhr

Bundesbank: Deutsche Wirtschaft vor Herausforderungen – Rezession abgewendet?

Bundesbank: Deutsche Wirtschaft vor Herausforderungen – Rezession abgewendet?

Die deutsche Wirtschaft zeigt weiterhin Schwächezeichen, wie der aktuelle Monatsbericht der Bundesbank verdeutlicht. Im letzten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung Deutschlands, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), um 0,1 %. Sollte das BIP auch im dritten Quartal erneut zurückgehen, wäre Deutschland offiziell in einer Rezession. Doch die Bundesbank bleibt vorsichtig optimistisch und sieht keine Anzeichen für einen deutlichen und länger anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Stagnation statt Rezession

Die Bundesbank prognostiziert, dass das reale BIP im dritten Quartal 2024 entweder stagnieren oder leicht zurückgehen könnte. Ein deutlicher Absturz sei jedoch nicht zu erwarten. Seit eineinhalb Jahren schwankt die quartalsweise BIP-Veränderung minimal im Plus oder Minus, sodass ein klarer Trend schwer erkennbar ist.

Schwacher Start ins Sommer-Quartal

Die deutsche Produktion startete sowohl in der Industrie als auch im Bau schwach in das Sommer-Quartal. Die erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit belastet die Investitionstätigkeit der Unternehmen. Die gestiegenen Finanzierungskosten dämpfen zudem die Nachfrage nach Investitionsgütern und Bauleistungen. Zwar sei die Nachfrage nach deutschen Industrieprodukten wieder etwas gestiegen, jedoch reiche dies nicht aus, um den Auftragsmangel in der Industrie insgesamt zu mildern.

Private Konsumflaute trotz stabiler Arbeitsmarktaussichten

Auch der private Konsum kommt laut Bundesbank nicht so richtig in Schwung. Stimmungsindikatoren und private Kfz-Zulassungen deuten darauf hin, dass sich die Verbraucher weiterhin mit ihren Ausgaben zurückhalten. Dies geschieht trotz günstiger Voraussetzungen, denn die Aussichten am Arbeitsmarkt sind relativ stabil und die Löhne steigen derzeit stärker als die Preise. Perspektivisch sollten sich diese Entwicklungen laut Bundesbank jedoch positiv auf den Konsum auswirken und die Kaufkraftgewinne nach und nach im privaten Konsum niederschlagen.

Langfristige Perspektiven und Herausforderungen

Ein Blick auf das preisbereinigte BIP pro Kopf zeigt, dass die Wirtschaftsleistung pro Einwohner seit Jahren rückläufig ist. Von 2019 bis 2023 sank das BIP um 1,16 %. Diese Entwicklung verdeutlicht die langfristigen Herausforderungen, vor denen die deutsche Wirtschaft steht. Trotz eines enormen Zuzugs nach Deutschland, der das Bruttoinlandsprodukt erhöht, bleibt die individuelle Wirtschaftsleistung rückläufig.

Politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Auswirkungen

Die wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland belastet die Investitionen der Unternehmen. Die aktuelle Bundesregierung, insbesondere die Grünen, tragen mit ihrer Politik zur Verunsicherung bei. Die gestiegenen Finanzierungskosten sind eine direkte Folge dieser Unsicherheiten und wirken sich negativ auf die Nachfrage nach Investitionsgütern und Bauleistungen aus.

Die Bundesbank sieht jedoch auch positive Impulse aus den Ländern des Euroraums, die die schwache Inlandsnachfrage teilweise kompensieren könnten. Dennoch bleibt die Lage angespannt, und die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Fazit

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Phase. Trotz einer leichten Schrumpfung des BIP im letzten Quartal und der Unsicherheit im Sommer-Quartal sieht die Bundesbank keine Anzeichen für eine tiefe Rezession. Die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten und die gestiegenen Finanzierungskosten belasten jedoch weiterhin die Investitionen und den privaten Konsum. Langfristig bleibt die Entwicklung der Wirtschaftsleistung pro Kopf eine Herausforderung, die es zu adressieren gilt.

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