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28.09.2024
15:45 Uhr

Boris Johnsons Erwägung eines Militäreinsatzes zur Sicherung von Covid-Impfstoffen

Boris Johnsons Erwägung eines Militäreinsatzes zur Sicherung von Covid-Impfstoffen

Inmitten der Hochphase der Corona-Pandemie sorgte der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson für Aufsehen, als er angeblich einen Militäreinsatz in den Niederlanden in Betracht zog. Ziel dieser Mission wäre es gewesen, Corona-Impfstoffe des Herstellers Astrazeneca zu beschlagnahmen. Dies geht aus einem Bericht des „Guardian“ hervor, der sich auf die im nächsten Monat erscheinenden Memoiren des Politikers stützt.

Ein Blick hinter die Kulissen der britischen Regierung

Im Frühjahr 2021, als die Welt verzweifelt nach Impfstoffen suchte, beauftragte Johnson offenbar die britischen Streitkräfte, die Möglichkeit eines Einsatzes vom Wasser aus zu prüfen. Das Ziel war ein Lagerhaus in der niederländischen Stadt Leiden, in dem sich rund fünf Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffes befunden haben sollen.

Der Hintergrund: Streit um Impfstoffexporte

Großbritannien und die Europäische Union stritten zu dieser Zeit erbittert über die Ausfuhr des Impfstoffes. Johnson war der Ansicht, dass der Impfstoff Großbritannien zustehe, da er dort entwickelt worden war. Diese Haltung führte zu Überlegungen, wie man sich die begehrten Dosen sichern könnte, selbst wenn dies einen militärischen Einsatz bedeutete.

Die Rolle der britischen Streitkräfte

Generalleutnant Doug Chalmers, der stellvertretende Chef des Verteidigungsstabs, bestätigte laut dem Bericht, dass der Plan „sicherlich durchführbar“ sei. Er erläuterte, dass der Einsatz von Schlauchbooten zur Durchquerung des Meers vorgesehen war. „Sie würden sich dann am Zielort treffen, eindringen, die Güter in Sicherheit bringen und sich auf den Weg zu den Kanalhäfen machen“, so Chalmers.

Die Bedenken und das Eingeständnis

Chalmers wies jedoch auch darauf hin, dass es schwierig wäre, die Mission unentdeckt durchzuführen. Dies würde bedeuten, dass Großbritannien erklären müsste, warum es bei einem langjährigen NATO-Verbündeten einmarschiert. Johnson gab in seinen Memoiren zu, dass er insgeheim zustimmte, dass der Plan verrückt war, wollte dies jedoch nicht laut aussprechen.

Ein Blick auf die politischen Implikationen

Diese Enthüllungen werfen ein Schlaglicht auf die chaotischen Zustände und die verzweifelten Maßnahmen, die während der Pandemie in Betracht gezogen wurden. Sie zeigen auch die Spannungen innerhalb der NATO und die schwierigen Entscheidungen, die von politischen Führern getroffen werden mussten.

Die Tatsache, dass ein solcher Plan überhaupt in Erwägung gezogen wurde, spricht Bände über die damalige Lage und die Prioritäten der britischen Regierung. Es bleibt abzuwarten, wie diese Enthüllungen in den Memoiren von Boris Johnson aufgenommen werden und welche weiteren Details ans Licht kommen werden.

In einer Zeit, in der die Weltgemeinschaft zusammenarbeiten sollte, um die Pandemie zu bekämpfen, werfen solche Berichte Fragen über die wahren Motive und das Verhalten der politischen Führer auf. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig Transparenz und Zusammenarbeit in Krisenzeiten sind.

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