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29.01.2024
08:44 Uhr

Bezahlkarten als Instrument zur Steuerung der Asylpolitik – Landkreise gehen voran

Bezahlkarten als Instrument zur Steuerung der Asylpolitik – Landkreise gehen voran

In einer bemerkenswerten Entwicklung im Bereich der Asylpolitik haben mehrere Landkreise in Deutschland damit begonnen, Bezahlkarten anstelle von Bargeld an Asylbewerber auszugeben. Dieser Schritt, der darauf abzielt, den Aufenthalt in Deutschland für die Betroffenen weniger attraktiv zu machen, wird von einigen Beamten und Politikern als Erfolg gewertet. So auch im thüringischen Landkreis Greiz, wo bereits die ersten Asylbewerber die Region verlassen haben, nachdem sie statt Bargeld eine Bezahlkarte erhalten haben.

Erste Erfolge und politische Signalwirkung

Die Bezahlkarte, die in mehreren Kreisen eingeführt wurde, wird als Instrument gesehen, um die Unterscheidung zwischen Leistung zum Lebensunterhalt und Geld für geleistete Arbeit zu verdeutlichen. Landrat Werner Henning (CDU) aus dem Landkreis Eichsfeld begrüßt die Entwicklung und betont die Notwendigkeit, dass Flüchtlinge sich Arbeit suchen sollten. Die Karte, die nur im jeweiligen Landkreis genutzt werden kann, soll auch das Versenden von Geld ins Ausland und das Einkaufen außerhalb der Region verhindern.

Die Umstellung auf Bezahlkarten hat zudem zu einer Reduzierung der Verwaltungskosten geführt, da weniger Bargeld unter Polizeischutz bereitgehalten und weniger Personal für die Buchungen benötigt wird. Die positiven Rückmeldungen aus den Lebensmittelgeschäften im Landkreis Greiz bestätigen den störungsfreien Ablauf der neuen Regelung.

Kritik und Zweifel an der neuen Regelung

Trotz der Erfolge gibt es auch Kritik an der Einführung der Bezahlkarten. Organisationen wie Pro-Asyl äußern Zweifel und weisen auf Probleme hin, die beim Kauf bestimmter Produkte, wie beispielsweise eines Deutschlandtickets, entstehen können. Die Sorge ist, dass die Karten die Integration der Asylbewerber erschweren könnten.

Die politische Dimension der Asyldebatte

Die Einführung der Bezahlkarte hat auch eine politische Dimension. Im Saale-Orla-Kreis wird die Maßnahme als politisches Signal verstanden, insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Landratswahl, bei der die AfD gute Chancen hat, den Posten zu besetzen. Die Partei hat das Thema Asylmissbrauch stark in den Vordergrund gerückt.

Die Landkreise, die nicht auf die bundesweite Einführung eines solchen Systems warten wollen, zeigen mit ihren Alleingängen, wie dringend sie das Problem sehen, das sie mit der Unterbringung, Ausbildung und Integration von Migranten haben. Landräte wie Martina Schweinsburg aus Greiz fordern die Bundesregierung auf, schneller zu handeln und das Problem zu entschärfen.

Die Bezahlkarte – ein Schritt zur Problemlösung?

Die Bezahlkarte wird von einigen als Möglichkeit gesehen, die Spreu vom Weizen zu trennen und diejenigen zu identifizieren, die wirklich Schutz suchen. Dagmar Pöhland von der Greizer Flüchtlingshilfe sieht in der Bezahlkarte einen ersten Erfolg und einen Weg, den Flüchtlingen den Umgang mit Geld beizubringen, während gleichzeitig Missbrauch vermieden wird.

Die Tatsache, dass die Bezahlkarte nur im Landkreis genutzt werden kann, sorgt außerdem dafür, dass die ausgezahlten Mittel in der Region bleiben und nicht für Reisen oder Einkäufe außerhalb verwendet werden. Dies stärkt die lokale Wirtschaft und verhindert die Wanderungsbewegungen der Leistungsbezieher.

Fazit

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich die Einführung der Bezahlkarten auf die Asylpolitik in Deutschland auswirken wird. Während einige Landkreise bereits positive Effekte verzeichnen, steht eine bundesweite Lösung noch aus. Die Debatte um die Bezahlkarten spiegelt die kontinuierliche Suche nach einem Gleichgewicht zwischen humanitären Verpflichtungen und der Notwendigkeit, Missbrauch zu verhindern, wider.

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