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27.12.2024
14:26 Uhr

Bausparen verliert an Attraktivität: Deutlicher Rückgang bei Neuverträgen

Bausparen verliert an Attraktivität: Deutlicher Rückgang bei Neuverträgen

Der einst boomende Bausparmarkt in Deutschland zeigt deutliche Anzeichen der Abkühlung. Nach dem regelrechten Ansturm der vergangenen zwei Jahre, ausgelöst durch die drastische Zinswende, zeichnet sich nun eine spürbare Trendwende ab. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und werfen die Frage auf, ob das traditionelle Modell des Bausparens noch zeitgemäß ist.

Dramatischer Einbruch bei Neuverträgen

Die aktuellen Statistiken der Landesbausparkassen (LBS) offenbaren einen besorgniserregenden Trend: In den ersten drei Quartalen 2023 wurden lediglich 345.000 neue Bausparverträge abgeschlossen - ein Rückgang von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Noch dramatischer fällt die Entwicklung bei der Bausparsumme aus, die um 16,4 Prozent auf knapp 21 Milliarden Euro einbrach.

Private Bausparkassen ebenfalls stark betroffen

Bei den privaten Bausparkassen sieht die Situation nicht besser aus. Bis Oktober verzeichneten sie einen Rückgang von 14,3 Prozent bei den Neuverträgen, während das Gesamtvolumen sogar um fast ein Viertel auf 43 Milliarden Euro schrumpfte. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Menschen zunehmend nach alternativen Anlageformen suchen.

Die Rolle der EZB-Politik

Nach der verheerenden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die das Geschäft der Bausparkassen jahrelang belastete, brachte die Zinswende Mitte 2022 zunächst einen kurzen Aufschwung.

Die erneute Zinssenkung seit Juni 2024 scheint diesen positiven Trend jedoch wieder zu brechen. Diese Politik der EZB führt zu einer zunehmenden Verunsicherung bei potenziellen Bausparern und zeigt einmal mehr die problematischen Auswirkungen der europäischen Geldpolitik auf den deutschen Sparermarkt.

Ausblick für 2025

Trotz der aktuellen Entwicklung gibt sich die Branche betont optimistisch. LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann spricht von einer erwarteten "stabilen Nachfrage". Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage und der anhaltenden Krise in der Bauwirtschaft erscheint diese Einschätzung jedoch fragwürdig.

Konsequenzen für den Immobilienmarkt

Die rückläufigen Zahlen im Bauspargeschäft könnten weitreichende Folgen für den ohnehin angespannten deutschen Immobilienmarkt haben. Gerade für junge Familien, die vom Traum der eigenen vier Wände zunehmend Abstand nehmen müssen, verschärft sich die Situation weiter.

Fazit:

Die aktuelle Entwicklung im Bausparsektor ist ein weiteres Symptom der problematischen Geldpolitik der EZB und der wirtschaftspolitischen Fehlentwicklungen der letzten Jahre. Traditionelle Sparformen, die jahrzehntelang das Rückgrat der deutschen Eigenheimfinanzierung bildeten, verlieren zunehmend an Bedeutung - eine besorgniserregende Entwicklung für den deutschen Mittelstand.

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