Bank of America: Kehrtwende in der Finanzierung fossiler Brennstoffe
Die Bank of America, einst ein Bollwerk der grünen Finanzbewegung, hat in einer jüngsten Enthüllung ihre Position zur Finanzierung fossiler Brennstoffe revidiert. In einem Bericht der New York Times wurde aufgedeckt, dass das Finanzdienstleistungsunternehmen seine Zusage, den Planeten vor dem "Klimawandel" zu bewahren, zurücknimmt und nun wieder in Kohlenwasserstoffe – Kohle, Erdöl und Erdgas – investiert.
Ein gebrochenes Versprechen
Im Dezember 2021 hatte sich die Bank of America verpflichtet, die direkte Finanzierung von Projekten wie neuen Kohlekraftwerken, thermischen Kohleminen und arktischen Bohrungen einzustellen. Dieser Schritt sollte die von der Bank unterstützten "Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien" (ESG) und die Ziele der "Netto-Null"-Agenda des Weltwirtschaftsforums, wie im Pariser Klimaabkommen festgelegt, widerspiegeln.
Neue Richtlinien weisen den Weg
Die Bank of America hat jedoch in einer im Dezember 2023 aktualisierten Version ihres "Environmental and Social Risk Policy Framework" die Versprechen zurückgenommen. Die neue Richtlinie legt nahe, dass das Unternehmen "gebührende Sorgfalt" walten lassen wird und Projekte, die fossile Brennstoffe betreffen, einer strengen Prüfung unterzogen werden müssen. Dies deutet darauf hin, dass die Bank nicht mehr vollständig von der Finanzierung fossiler Brennstoffe abrückt, sondern lediglich einen komplexeren Bewertungsprozess einführt.
Reaktionen auf die Kehrtwende
Lucie Pinson von Reclaim Finance hat gegenüber der Times erklärt, dass diese Entscheidung der Bank of America ein "sehr schlechtes Signal" sende und den Anschein erwecke, als sei es akzeptabel, weiterhin in neue fossile Brennstoffe zu investieren. Die Bank selbst behauptet, dass risikoreiche Projekte weiterhin einen verstärkten Due-Diligence-Prozess durchlaufen werden.
Die politische Perspektive
Die Rückkehr der Bank of America zur Finanzierung fossiler Brennstoffe mag für viele als ein Rückschritt erscheinen, insbesondere im Hinblick auf die weltweiten Bemühungen, den Klimawandel zu bekämpfen. Doch es ist wichtig zu erkennen, dass solche Entscheidungen oft Ausdruck einer politischen Realität sind, in der wirtschaftliche Interessen und Arbeitsplätze eine Rolle spielen. In Zeiten, in denen die deutsche Wirtschaft unter der Last ideologischer Entscheidungen zu leiden hat, könnte man argumentieren, dass eine pragmatische Herangehensweise an die Energiepolitik notwendig ist, um die Stabilität der Volkswirtschaften zu gewährleisten.
Ein Blick in die Zukunft
Die Zukunft der Energiefinanzierung bleibt ungewiss. Während einige Institutionen den Weg der erneuerbaren Energien eingeschlagen haben, zeigt das Beispiel der Bank of America, dass die fossilen Brennstoffe noch lange nicht der Vergangenheit angehören. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Energielandschaft weiterentwickeln wird und inwieweit traditionelle Energiequellen weiterhin eine Rolle spielen werden.
Die Entscheidung der Bank of America mag für Umweltaktivisten und Anhänger der grünen Bewegung enttäuschend sein, doch sie spiegelt auch die Komplexität der globalen Energiepolitik wider, die nicht immer den ideologischen Vorgaben einzelner Akteure folgt. In einer Zeit, in der politische Entscheidungen zunehmend hinterfragt werden, ist es umso wichtiger, dass wir einen kritischen Blick auf die zugrunde liegenden Motivationen und die langfristigen Auswirkungen solcher Entscheidungen werfen.
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