Bakong: Kambodschas digitaler Vorstoß in die Zukunft

Die Einführung des Bakong-Zahlungssystems in Kambodscha hat eine breite Diskussion über die Natur und die Zukunft dieser digitalen Währung ausgelöst. Während einige sie als Central Bank Digital Currency (CBDC) betrachten, betonen offizielle Stellen, dass Bakong derzeit lediglich ein innovatives Zahlungssystem darstellt.

Ein System mit Potenzial

Der Bakong wurde entwickelt, um Banken, Mikrofinanzinstitute und Zahlungsdienstleister zu integrieren und Transaktionen zu erleichtern. Die Hyperledger Iroha-Blockchain, auf der Bakong basiert, erlaubt nur autorisierten Teilnehmern den Zugang. Dies stellt sicher, dass das System sicher und kontrollierbar bleibt. Interessant ist jedoch die Tatsache, dass im Hintergrund Smart Contracts verwendet werden, was zukünftige Veränderungen und Erweiterungen ermöglicht.

Ein Schritt in Richtung CBDC?

Obwohl Bakong derzeit nicht als programmierbare Plattform für Endnutzer angekündigt wurde, ist es durchaus möglich, dass zukünftige Regierungen oder Veränderungen in der Regulierung den Weg zu einer echten CBDC ebnen könnten. Diese Möglichkeit birgt jedoch auch Risiken, wie die vollständige Kontrolle der ausgebenden Institution über die Konten der Nutzer, insbesondere wenn dies mit einem Social-Credit-System verknüpft würde.

Beeindruckende Akzeptanz

Seit seiner Einführung im Jahr 2020 hat Bakong bereits die Marke von 10 Millionen Nutzern überschritten, was etwa 60 % der kambodschanischen Bevölkerung entspricht. Diese Zahl zeigt, wie weit verbreitet und akzeptiert das System bereits ist. Die Zentralbank von Kambodscha plant zudem, Bakong international auszuweiten, insbesondere durch Kooperationen mit UnionPay International und anderen globalen Partnern.

Grenzüberschreitende Zahlungen

Ein weiterer bedeutender Schritt ist die Einführung grenzüberschreitender Zahlungsanbindungen mit Thailand, Laos und Vietnam. Diese Initiative soll die wirtschaftliche Aktivität fördern und die Nutzung der nationalen Währung Riel stärken. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit Alipay, die es Touristen ermöglicht, vertraute Zahlungsmethoden zu nutzen und so den Handel zu erleichtern.

Ein konservativer Blick auf die Zukunft

Die digitale Transformation Kambodschas durch Bakong zeigt, wie Technologie genutzt werden kann, um finanzielle Inklusion zu fördern und die Wirtschaft zu stärken. Dennoch bleibt die Frage, ob Bakong langfristig zu einer CBDC wird, offen. Die mögliche Einführung einer programmierbaren digitalen Währung könnte weitreichende Konsequenzen haben, insbesondere in Bezug auf die Kontrolle und Überwachung der Bürger.

Während die Zentralbank von Kambodscha weiterhin die Vorteile und Herausforderungen dieses Systems abwägt, bleibt abzuwarten, wie sich Bakong in den kommenden Jahren entwickeln wird. Klar ist jedoch, dass Kambodscha mit Bakong einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen und inklusiven Finanzlandschaft gemacht hat.

Fazit

Bakong stellt einen bedeutenden Meilenstein in der digitalen Entwicklung Kambodschas dar. Es bleibt jedoch entscheidend, wie zukünftige politische und regulatorische Entscheidungen die Natur dieser digitalen Währung formen werden. In einer Zeit, in der digitale Zentralbankwährungen weltweit diskutiert werden, könnte Kambodscha mit Bakong eine Vorreiterrolle einnehmen oder aber vor den gleichen Herausforderungen stehen, die andere Länder bereits erkennen.