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07.10.2024
06:11 Uhr

Automobilzulieferer in der Krise: 100.000 Stellen in Niedersachsen gefährdet

Automobilzulieferer in der Krise: 100.000 Stellen in Niedersachsen gefährdet

Die Automobilzuliefererbranche in Niedersachsen steht vor einer schweren Krise. Zahlreiche Unternehmen kämpfen mit der schwachen und nicht anspringenden Konjunktur. Besonders betroffen sind Standorte wie Gifhorn, Holzminden und Hildesheim, wo bedeutende Zulieferer wie Continental, Stiebel Eltron und Bosch massive Stellenstreichungen planen.

Continental und Stiebel Eltron in der Krise

Continental plant, den Standort in Gifhorn bis 2027 zu schließen. Stiebel Eltron, das dort Speicher für Wärmepumpen bauen will, kämpft ebenfalls mit Schwierigkeiten. Am Standort Holzminden sollen mehrere Hundert Jobs wegfallen. Auch Bosch hat Probleme in seiner Zuliefer-Sparte, die unter anderem Systeme für das automatisierte Fahren herstellt. Hier ist der Standort Hildesheim besonders betroffen.

Arbeitgeberverband spricht von "mittlerem Erdbeben"

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, bezeichnet die Situation als "mittleres Erdbeben" für die Branche. Er fordert die Rücknahme des Verbrennerverbots ab 2035 und mehr Planungssicherheit von der Politik. „Die Leute sollen Autos kaufen, egal ob Verbrenner, Hybrid oder Elektro“, so Schmidt.

Gewerkschaft setzt auf Volkswagen

Die IG Metall sieht die Probleme ebenfalls, kann jedoch die Pläne von Bertrandt nicht nachvollziehen. Sebastian Schien von der IG Metall Wolfsburg betont, dass das Instrument der Kurzarbeit noch nicht ausgeschöpft sei. Zudem hofft die Gewerkschaft auf positive Impulse durch die anstehenden Tarifverhandlungen bei Volkswagen.

Bundesarbeitsminister im Dialog

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) steht nach eigenen Angaben im engen Austausch mit der IG Metall und den Betriebsräten in Tappenbeck. Er fordert sozialverträgliche Lösungen und betont, dass der Wandel in der Automobilbranche nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen dürfe. Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsikka Lansmann erwartet Lösungen, um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern.

Forderungen nach politischer Unterstützung

Die Krise in der Automobilzuliefererbranche zeigt deutlich, wie wichtig eine stabile und verlässliche Politik für die Wirtschaft ist. Die Unsicherheit durch das Verbrennerverbot und die schwache Konjunktur belasten die Branche massiv. Es ist an der Zeit, dass die Politik klare und langfristige Rahmenbedingungen schafft, um die Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie zu sichern.

Die Zukunft der Automobilzulieferer in Niedersachsen bleibt ungewiss. Ohne schnelle und entschlossene Maßnahmen droht der Verlust von bis zu 100.000 Arbeitsplätzen. Es ist dringend notwendig, dass die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft gemeinsam Lösungen finden, um diese Krise zu bewältigen und die Arbeitsplätze in der Region zu sichern.

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