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11.06.2024
06:05 Uhr

Alarmierender Rückgang: Chinas Investitionen in Europa erreichen Tiefststand

Alarmierender Rückgang: Chinas Investitionen in Europa erreichen Tiefststand

Die wirtschaftliche Verflechtung zwischen Europa und China erlebt eine signifikante Abkühlung. Aktuelle Berichte offenbaren, dass Chinas Investitionen in Europa auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2010 gefallen sind. Dies könnte ein Indikator für eine tiefere wirtschaftliche Malaise des asiatischen Riesen sein und stellt zugleich eine geopolitische Verschiebung dar, die weitreichende Folgen haben könnte.

Wirtschaftliche Rückzüge als Zeichen der Schwäche?

Die von der US-amerikanischen Rhodium Group und dem deutschen Mercator Institute for China Studies, MERICS, veröffentlichten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit lediglich 6,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 sind die Direktinvestitionen Chinas in Europa drastisch gesunken. Dies stellt einen Rückgang von 300 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr dar und markiert den niedrigsten Wert in den letzten 13 Jahren.

Cheng Cheng-Ping, Professor an der National Yunlin University of Science and Technology in Taiwan, deutet dies als klares Zeichen einer angeschlagenen Wirtschaftslage Chinas. Die offiziellen Wachstumszahlen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von etwa fünf Prozent spiegeln laut Cheng nicht die Realität wider. Eine schwache Exportlage und zurückgehende Auslandsinvestitionen zeichnen ein düsteres Bild der chinesischen Wirtschaft.

Elektromobilität im Fokus – Eine Branche unter Druck

Interessanterweise konzentrierten sich 69 Prozent der chinesischen Investitionen in Europa im Jahr 2023 auf den Sektor der Elektrofahrzeuge. Dieser Anstieg von 41 Prozent im Jahr 2022 könnte jedoch durch den sich verschärfenden Handelsstreit zwischen der EU und China über subventionierte chinesische E-Fahrzeuge getrübt werden. Die EU erwägt Zölle und hat Untersuchungen eingeleitet, was das Potential für weitere Konflikte birgt.

Ungarn als strategischer Partner Chinas

Ein bemerkenswerter Aspekt ist die Tatsache, dass Ungarn im Jahr 2023 fast die Hälfte der chinesischen Direktinvestitionen in Europa anzog. Dies ist vor allem auf den Ausbau von Batteriewerken für Elektrofahrzeuge durch Unternehmen wie CATL und Huayou Cobalt zurückzuführen. Die Orbán-Regierung, die als pro-russisch und pro-chinesisch gilt, scheint hier eine Schlüsselrolle zu spielen.

Geopolitische Spannungen nehmen zu

Wang Guo-Chen vom Chung-Hua Institut für Wirtschaftsforschung in Taiwan sieht in den rückläufigen Investitionen auch ein Zeichen für zunehmende geopolitische Spannungen. Die Verschärfung der nationalen Sicherheitsprüfungen von Auslandsinvestitionen in Europa und den USA sowie das Einfrieren des umfassenden Investitionsabkommens zwischen der EU und China im Mai 2021 sind Indizien für eine wachsende Distanzierung vom chinesischen Markt.

Cheng unterstreicht, dass die EU das chinesische kommunistische Regime zunehmend als Hauptstütze Russlands sieht, insbesondere seit dem Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022. Die wirtschaftliche Verbindung zwischen China und Europa könnte daher weiter abnehmen, was langfristige Konsequenzen für die globalen Märkte haben dürfte.

Fazit: Eine ungewisse Zukunft

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die einst so dynamischen Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Europa ins Stocken geraten sind. Es zeichnet sich eine Neuausrichtung Europas ab, die sich angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unweigerlich auf die Stärke und Stabilität der deutschen und europäischen Wirtschaft auswirken wird. Die Rückbesinnung auf traditionelle Werte und die Stärkung der eigenen Wirtschaftskraft erscheinen in diesem Kontext als eine notwendige Strategie, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Die deutsche Politik ist gefordert, auf diese Entwicklungen adäquat zu reagieren und die Interessen des Landes und seiner Bürger zu wahren.

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