
Alarmierende Entwicklung: Deutsche Medien brechen Rekord bei Verstößen gegen journalistische Grundsätze
Die Qualität des deutschen Journalismus befindet sich offenbar im freien Fall. Der Deutsche Presserat musste im vergangenen Jahr so viele Rügen wie nie zuvor aussprechen - ein alarmierendes Signal für den Zustand der deutschen Medienlandschaft. Mit 86 ausgesprochenen Rügen wurde der bisherige Negativrekord aus dem Jahr 2023 noch einmal deutlich übertroffen.
Fake News und schlampige Recherche nehmen überhand
Besonders erschreckend: Fast die Hälfte aller Rügen - nämlich 38 - mussten wegen eklatanter Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht ausgesprochen werden. Reißerische Schlagzeilen ohne Faktengrundlage und mangelhafte Recherche scheinen sich in deutschen Redaktionsstuben zu einem erschreckenden Trend zu entwickeln. Ein besonders peinlicher Fall: Die falsche Berichterstattung über die algerische Boxerin Imane Khelif, die fälschlicherweise als "Transfrau" bezeichnet wurde - ein journalistischer Fauxpas der Extraklasse.
Persönlichkeitsrechte? Scheinen für manche Medien ein Fremdwort zu sein
Mit 27 Rügen landeten Verstöße gegen den Persönlichkeitsschutz auf dem unrühmlichen zweiten Platz. Besonders verwerflich: Einige Medien scherten sich einen Dreck um den Opferschutz und veröffentlichten munter Fotos von Betroffenen ohne deren Einwilligung. Die Gier nach der schnellen Schlagzeile scheint wichtiger als grundlegende ethische Prinzipien.
Schleichwerbung auf dem Vormarsch
Als wäre das nicht genug, nehmen auch die Fälle von versteckter Werbung zu. 15 Mal musste der Presserat einschreiten, weil Redaktionen Produkte ohne erkennbares Alleinstellungsmerkmal in den Himmel lobten. Die Grenze zwischen Journalismus und Werbeprospekt verschwimmt zusehends.
Das wache Auge der Leserschaft
Immerhin ein Lichtblick: Die deutschen Leser scheinen nicht gewillt, den Qualitätsverfall tatenlos hinzunehmen. Mit 2.215 Einzelbeschwerden wurde auch hier ein neuer Höchststand erreicht - ein deutliches Signal, dass die Medienkonsumenten nicht bereit sind, jeden journalistischen Murks zu schlucken.
Ein Armutszeugnis für den deutschen Journalismus
Diese Entwicklung ist mehr als besorgniserregend. In Zeiten, in denen Fake News und Desinformation grassieren, wäre professioneller, sorgfältiger Journalismus wichtiger denn je. Stattdessen scheinen viele Medien im Kampf um Klicks und Auflagen grundlegende Standards über Bord zu werfen. Der Presserat mag zwar die Missstände aufzeigen - die eigentliche Verantwortung für qualitativ hochwertigen Journalismus liegt aber bei den Medienhäusern selbst.
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