630 Insolvenzen: Pleitewelle in der Immobilien-Branche wird größer
Die Immobilien-Branche in Deutschland steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die Zahl der Insolvenzen nimmt alarmierend zu, wie aktuelle Daten zeigen. Unternehmensberater Falkensteg warnt, dass die Krise noch lange nicht überwunden ist. Im ersten Quartal 2024 mussten bereits 630 Unternehmen Insolvenz anmelden. Dies entspricht einem Anstieg von 18,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ein düsteres Bild für die Zukunft
Christian Alpers von Falkensteg prognostiziert, dass die Krise bis weit ins Jahr 2026 andauern wird, bevor eine Trendwende in Sicht ist. Besonders besorgniserregend sei die geringe Erfolgsquote der Sanierungsversuche, wie die Immobilienzeitung berichtet. Die Anspannung in der Branche ist greifbar, und nicht nur Projektentwickler, sondern auch nachgelagerte Bereiche kämpfen ums Überleben.
Steigende Insolvenzen und geringe Rettungsaussichten
Im gesamten Jahr 2023 mussten in Deutschland 1997 Immobilienfirmen Insolvenz anmelden. Im ersten Quartal 2024 waren es bereits 630 Unternehmen, was einem Anstieg von 18,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 17,3 Prozent mehr als im vorherigen Quartal entspricht. Besonders betroffen sind Großunternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als zehn Millionen Euro. Im Jahr 2023 gab es 31 Großinsolvenzen, im ersten Quartal 2024 bereits 21, im Vergleich zu nur sechs im ersten Quartal 2023.
Die Frage der Investition in Deutschland
Angesichts dieser dramatischen Entwicklungen stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, in Deutschland zu investieren. Christian Alpers betont, dass die Rahmenbedingungen für langfristige Projekte derzeit zu unsicher seien. Der Auftragsrückgang trifft die Bauunternehmen hart, da sie ihr Personal nicht mehr auslasten und ihre Strukturkosten nicht mehr zeitnah anpassen können, um profitabel zu arbeiten.
Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht
Die Krise hat weitere Stufen der Immobilien- und Bauwirtschaft erreicht, und ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht. „Die Durchhalteparole könnte länger gelten als die Branche erwartet“, warnt Alpers. Wenn einmal eine Insolvenz eingetreten ist, seien die Aussichten auf Rettung bislang eher gering.
Vonovia-Chef erwartet weitere Pleiten
Auch Rolf Buch, Vorstandschef von Vonovia, äußerte sich kürzlich ähnlich. Er sagte: „Es wird noch bitter werden.“ Zwar sei seine Firma, der größte Immobilien-Konzern, aus dem Gröbsten raus, aber: „Das heißt nicht, dass der Markt durch ist. Wir werden in den kommenden Monaten und eventuell im nächsten Jahr extrem viele Pleiten sehen.“
Die aktuelle Situation in der Immobilien-Branche zeigt deutlich, dass die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland dringend überdacht werden müssen. Die Unsicherheit und die steigenden Insolvenzzahlen sind ein klares Zeichen dafür, dass hier Handlungsbedarf besteht. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf diese alarmierenden Entwicklungen reagieren wird. Eines ist jedoch sicher: Die Zukunft der deutschen Immobilien-Branche hängt von klugen und entschlossenen Entscheidungen ab.
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