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09.11.2024
04:18 Uhr

Wissenschaftler in Sorge: Trumps erneuter Wahlsieg und die Zukunft der evidenzbasierten Wissenschaft

Wissenschaftler in Sorge: Trumps erneuter Wahlsieg und die Zukunft der evidenzbasierten Wissenschaft

Mit der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wächst die Besorgnis unter Wissenschaftlern weltweit. Der auf Umweltthemen spezialisierte Journalist Jeff Tollefson berichtet in der Fachzeitschrift Nature, dass Forscher befürchten, Trumps Regierung könnte negative Auswirkungen auf die Wissenschaft haben. Im Mittelpunkt der Bedenken stehen Trumps skeptische Haltung gegenüber dem menschengemachten Klimawandel, Impfprogrammen und der Covid-Politik.

Wissenschaftsfeindliche Rhetorik und Taten

Während seiner letzten Amtszeit habe Trump durch seine wissenschaftsfeindliche Rhetorik und Taten erheblichen Schaden angerichtet, so Tollefson. Besonders beunruhigend sei seine kritische Einstellung zu evidenzbasierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Nobelpreisträger Fraser Stoddart und andere prominente Wissenschaftler befürchten erhebliche globale Rückschläge für die Wissenschaft.

Flucht ins Ausland

Der Virologe Tulio de Oliveira geht sogar so weit, seine Kollegen zu ermutigen, ins Ausland zu ziehen, um ein günstigeres Umfeld für ihre Arbeit zu finden. Sheila Jasanoff, Sozialwissenschaftlerin, sieht in Trumps Sieg eine Kluft zwischen Wissenschaft und Politik, die durch ein stärkeres Engagement der wissenschaftlichen Elite gemildert werden könnte.

Hoffnung auf evidenzbasierte Wissenschaftsagenda

Georges Benjamin, Direktor der American Public Health Association, hofft, dass die Trump-Administration eine mutige, evidenzbasierte Wissenschaftsagenda verabschieden und qualifizierte Fachleute einstellen wird. Benjamin kritisiert, dass Trump während seiner letzten Amtszeit großartige Wissenschaftler untergraben und ihren Rat nicht befolgt habe, insbesondere in Bezug auf die Covid-19-Pandemie.

Robert F. Kennedy Jr. und die Impfskepsis

Besondere Besorgnis erregt die Aussicht, dass Trump dem Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. eine bedeutende Rolle in seiner Regierung einräumen könnte. Ein hoher Beamter der US-Umweltschutzbehörde, der anonym bleiben möchte, betont, dass die Forscher sich daran erinnern müssten, was richtig sei: der Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt.

Unterstützung für Trump

Trotz der weitverbreiteten Besorgnis gibt es auch Wissenschaftler, die Trump unterstützen. César Monroy-Fonseca, wissenschaftlicher Leiter von Seele Neuroscience in Mexiko-Stadt, bezeichnete Trump als das kleinere Übel und betonte die Abhängigkeit der mexikanischen Wirtschaft von den Entscheidungen der US-Regierung.

Kommentar: Politisch motivierte Wissenschaft

Transition News kommentiert, dass der Begriff "evidenzbasierte Wissenschaft" während der Covid-Pandemie an Bedeutung gewonnen habe, um Maßnahmen zu unterstützen und kritische Wissenschaft zu diskreditieren. Häufig bedeute "evidenzbasiert" jedoch politisch motivierte Wissenschaft. Die Hoffnung bestehe, dass Trump sich in seiner zweiten Amtszeit stärker gegen diese politisierte Wissenschaft stellen werde.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die wissenschaftliche Landschaft unter der erneuten Trump-Administration entwickeln wird. Die Wissenschaftler weltweit werden weiterhin wachsam bleiben und sich für eine evidenzbasierte Wissenschaft einsetzen, die frei von politischen Einflüssen ist.

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