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18.11.2024
23:21 Uhr

Wirtschaftsverbände warnen: Frührente gefährdet Deutschlands industrielle Zukunft

Wirtschaftsverbände warnen: Frührente gefährdet Deutschlands industrielle Zukunft

Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm: Der sich verschärfende Fachkräftemangel, insbesondere im Maschinenbau, könnte zu einer ernsten Bedrohung für den Industriestandort Deutschland werden. Bertram Kawlath, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), fordert nun drastische Maßnahmen - vor allem bei der umstrittenen Rente mit 63.

Dramatische Personallücke im deutschen Maschinenbau

Die Zahlen sind alarmierend: Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) prognostiziert für die kommenden zehn Jahre einen Verlust von etwa 178.000 Fachkräften im Maschinenbausektor. Der Grund: Während rund 296.000 erfahrene Mitarbeiter in den Ruhestand gehen werden, stehen lediglich 118.000 nachrückende Fachkräfte bereit. Diese dramatische Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie haben.

Frührente als Luxus, den sich Deutschland nicht mehr leisten kann

Der VDMA-Präsident spricht dabei Klartext: Die bisherige Praxis der Frühverrentung sei angesichts der demografischen Entwicklung nicht mehr zeitgemäß. Die aktuelle Regelung, bei der Arbeitnehmer lediglich einen Abschlag von 0,3 Prozent pro Monat bei vorzeitigem Renteneintritt hinnehmen müssen, setze falsche Anreize.

Es müsse "unattraktiver werden, früher in Rente zu gehen", fordert Kawlath deutlich.

Milliardenkosten durch Fachkräftemangel

Die volkswirtschaftlichen Schäden sind bereits jetzt erheblich. Das Institut der deutschen Wirtschaft beziffert den Verlust durch den Fachkräftemangel allein für das laufende Jahr auf sage und schreibe 49 Milliarden Euro. Eine Summe, die das Ausmaß der Problematik deutlich macht.

Konkrete Lösungsvorschläge der Wirtschaft

  • Deutliche Erhöhung der Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt
  • Begrenzung des vorzeitigen Rentenbezugs auf maximal drei Jahre
  • Wiedereinführung der Hinzuverdienstgrenze bei vorzeitigem Rentenbezug
  • Überprüfung der Anreize für die Erwerbsarbeit jenseits der Regelaltersgrenze

Die unbequeme Wahrheit: Längeres Arbeiten unvermeidbar

Die Situation zeigt deutlich: Die jahrelange Politik der Frühverrentung und großzügiger Sozialleistungen stößt an ihre Grenzen. Während die Ampel-Regierung weiterhin an kostenintensiven Sozialversprechen festhält, mahnen Experten zur Vernunft. Die kontinuierliche Erhöhung der Rentenbeiträge belaste sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer über Gebühr und gefährde den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig.

Die Botschaft ist klar: Ohne ein Umdenken in der Rentenpolitik und die Bereitschaft zu längeren Lebensarbeitszeiten droht Deutschland der Verlust seiner wirtschaftlichen Stärke. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie schnell die Politik die notwendigen Reformen einleitet.

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