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11.10.2024
15:33 Uhr

US-Verbrauchervertrauen schwächer - Frustration über hohe Preise

US-Verbrauchervertrauen schwächer - Frustration über hohe Preise

Das Verbrauchervertrauen in den USA, gemessen durch die Universität Michigan, ist im Oktober enttäuschend ausgefallen. Der Index sank auf 68,9 Punkte, während Analysten mit 70,9 Punkten gerechnet hatten. Im Vormonat lag der Wert noch bei 70,1 Punkten. Diese Entwicklung zeigt, dass die amerikanischen Konsumenten zunehmend besorgt über die wirtschaftliche Lage und die anhaltend hohen Preise sind.

Aktuelle Lage und Konsumentenerwartungen

Die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage durch die Verbraucher verschlechterte sich ebenfalls leicht, von 63,3 Punkten im Vormonat auf nunmehr 62,7 Punkte. Noch deutlicher fiel der Rückgang bei den Konsumentenerwartungen aus, die von 74,4 Punkten auf 72,9 Punkte sanken. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die US-Bürger mit Blick auf die Zukunft zunehmend skeptischer werden.

Inflationserwartungen

Besonders auffällig sind die Erwartungen zur Inflation. Für das kommende Jahr stiegen diese von 2,7% auf 2,9%, während die Erwartungen für die nächsten fünf Jahre leicht von 3,1% auf 3,0% sanken. Diese Diskrepanz zeigt, dass die Verbraucher kurzfristig mit höheren Preissteigerungen rechnen, während sie langfristig eine leichte Entspannung erwarten.

Kommentar von Joanne Hsu

"Die Verbraucherstimmung ist im Oktober um 1,2 Indexpunkte gesunken, was innerhalb der Fehlermarge liegt, nachdem sie zwei Monate in Folge gestiegen war. Die Stimmung ist derzeit 8% höher als vor einem Jahr und liegt fast 40% über dem im Juni 2022 erreichten Tiefpunkt. Während die Inflationserwartungen seither deutlich zurückgegangen sind, äußern die Verbraucher weiterhin ihre Frustration über die hohen Preise. Dennoch stieg die langfristige Geschäftslage auf den höchsten Stand seit sechs Monaten, während die aktuellen und erwarteten persönlichen Finanzen leicht nachgaben. Trotz der breiten Berichterstattung über den Nahen Osten und die Ukraine brachten nur wenige Verbraucher diese Entwicklungen mit der Wirtschaft in Verbindung. Die Besorgnis über diese Konflikte nahm in diesem Monat zwar zu, wurde aber relativ selten, nämlich von weniger als 5% der Verbraucher, spontan erwähnt. Angesichts der bevorstehenden Wahlen scheinen sich einige Verbraucher mit ihrem Urteil über die längerfristige Entwicklung der Wirtschaft zurückzuhalten."

Wirtschaftliche und politische Implikationen

Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die US-Wirtschaft steht. Die anhaltend hohen Preise belasten die Haushalte und führen zu einer spürbaren Verunsicherung. Auch wenn die langfristigen Inflationserwartungen leicht gesunken sind, bleibt die kurzfristige Perspektive düster.

Interessant ist, dass trotz der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und der Ukraine nur wenige Verbraucher diese Entwicklungen mit der heimischen Wirtschaft in Verbindung bringen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die US-Bürger ihre Sorgen primär auf die innerstaatlichen wirtschaftlichen Bedingungen fokussieren.

Einfluss auf die bevorstehenden Wahlen

Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen scheinen sich viele Verbraucher zurückzuhalten und ihr Urteil über die längerfristige wirtschaftliche Entwicklung zu vertagen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die politische Unsicherheit ebenfalls eine Rolle bei der gedämpften Verbraucherstimmung spielt.

Insgesamt zeigt sich, dass die US-Wirtschaft vor großen Herausforderungen steht. Die hohe Inflation und die damit einhergehende Frustration der Verbraucher könnten langfristige Auswirkungen auf das wirtschaftliche Klima und die politische Landschaft haben.

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