US-Elite-Ökonom warnt vor Schwächung des Dollarsystems und Aufstieg des goldbasierten BRICS
Der renommierte amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Mohamed El-Erian hat in einer Kolumne der Financial Times eindringlich vor der schwindenden Dominanz des US-Dollars gewarnt. Ausländische Zentralbanken kaufen zunehmend weniger US-Staatsanleihen und setzen stattdessen verstärkt auf Gold in ihren Reserven. Diese Entwicklung deutet auf eine tiefgreifende Veränderung im globalen Finanzsystem hin, die als Entdollarisierung bekannt ist.
Die schwindende Dominanz des US-Dollars
El-Erian, ehemaliger stellvertretender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Präsident des renommierten Queens' College der Universität Cambridge, betont, dass immer mehr Länder, insbesondere im globalen Süden, nach Alternativen zum vom US-Dollar dominierten Finanzsystem suchen. Diese Länder möchten ihre Währungsreserven diversifizieren und sich von der signifikanten Dollar-Dominanz lösen.
Während westliche Medien und Experten wie der Kolumnist der New York Times, Paul Krugman, die Entdollarisierung als übertrieben darstellen, zeigen sich immer mehr Risse in diesem elitären Konsens. El-Erian hingegen sieht die Realität anders und warnt, dass die Entdollarisierung tatsächlich stattfindet.
Gold als sichere Alternative
El-Erian hebt hervor, dass der Goldpreis sich von seinen traditionellen Einflussfaktoren wie Zinssätzen, Inflation und dem Dollar abgekoppelt hat. Trotz sinkender Inflation hat der Goldpreis in den letzten 12 Monaten Rekordhöhen erreicht, was auf die verstärkten Goldkäufe der Zentralbanken vieler Länder des globalen Südens zurückzuführen ist. Insbesondere China und die BRICS-Staaten spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Die Rolle der BRICS-Staaten
Die BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, arbeiten daran, ein Mehrwährungssystem zu schaffen, um die Vorherrschaft des US-Dollars herauszufordern. Diese Bemühungen wurden auf einem historischen BRICS-Gipfel in Kasan besprochen, und El-Erian deutet an, dass dies eine ernstzunehmende Entwicklung ist.
Geopolitische und finanzpolitische Gründe
El-Erian führt die Entdollarisierung auch auf die geopolitischen Spannungen und die Finanzpolitik der USA zurück. Die USA haben Handelszölle und Investitionssanktionen als Waffen eingesetzt, was viele Länder dazu veranlasst hat, nach Alternativen zu suchen. Zudem hat die Beschlagnahmung von Vermögenswerten Russlands und anderer Länder durch Nordamerika und Europa das Vertrauen in den US-Dollar weiter erschüttert.
Sinkende Nachfrage nach US-Staatsanleihen
Ein weiterer Faktor ist die sinkende Nachfrage nach US-Staatsanleihen. Der Anteil der von ausländischen Anlegern gehaltenen US-Schatzpapiere ist seit 2015 kontinuierlich gesunken. Gleichzeitig steigt die US-Bundesverschuldung weiter an, was die finanzpolitische Lage der USA zusätzlich belastet.
Fazit
Die Warnungen von Mohamed El-Erian sollten ernst genommen werden. Die schwindende Dominanz des US-Dollars und der Aufstieg des goldbasierten BRICS-Systems könnten tiefgreifende Veränderungen im globalen Finanzsystem zur Folge haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen weiter entfalten und welche Auswirkungen sie auf die internationale Wirtschaftsordnung haben werden.
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