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23.04.2024
16:35 Uhr

Unregelmäßigkeiten im EU-Impfstoffdeal: Von der Leyen im Kreuzfeuer der Kritik

Unregelmäßigkeiten im EU-Impfstoffdeal: Von der Leyen im Kreuzfeuer der Kritik

Ein Eklat im Europäischen Parlament wirft erneut ein Schlaglicht auf die umstrittenen Vorgänge um die Beschaffung von Covid-19-Impfstoffen durch die Europäische Kommission. Im Zentrum der Vorwürfe steht die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, deren Verhandlungen mit dem Pharmaunternehmen Pfizer durch eine AfD-Politikerin scharf kritisiert wurden. Die anschließende Reaktion des Parlamentspräsidiums, der Politikerin das Wort zu entziehen, entfachte eine heftige Debatte über Transparenz und Korruption auf höchster politischer Ebene.

Massive Vorwürfe und stummes Mikrofon

Die AfD-Politikerin Christine Anderson erhob in einer Sitzung schwere Anschuldigungen gegen von der Leyen, die sie direkt der Vetternwirtschaft und Korruption bezichtigte. Andersons Angriff zielte auf von der Leyens Handhabung eines Vertrags mit Pfizer ab, der während der Pandemie im Jahr 2021 über den Austausch von Kurznachrichten im Wert von 35 Milliarden Euro ausgehandelt worden sein soll. Nachdem Anderson die Kommissionspräsidentin unverblümt als korrupt bezeichnete, wurde ihr von der Parlamentsleitung das Mikrofon abgeschaltet – ein Vorgang, den sie später als "ungeheuerlich" bezeichnete.

Widerstand gegen Transparenz?

Die Weigerung von der Leyens, alle Dokumente offenzulegen und sich einer Befragung durch den Covid-Ausschuss zu stellen, sowie das Ignorieren von Anfragen der Ombudsfrau, wurden von Anderson als Beweis für die mangelnde Transparenz der Kommissionspräsidentin angeführt. Die Missachtung einer Rüge des Europäischen Rechnungshofs durch von der Leyen verstärkt den Eindruck, dass die EU-Führung sich über geltende Rechenschaftspflichten hinwegsetzt.

Ermittlungen der Europäischen Staatsanwaltschaft

Während konkrete Beweise für ein Fehlverhalten von der Leyens bisher nicht öffentlich gemacht wurden, ist die Aufnahme von Ermittlungen durch die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) ein bemerkenswerter Schritt. Die Übernahme der Untersuchungen von der belgischen Staatsanwaltschaft könnte darauf hindeuten, dass die Angelegenheit eine neue Ernsthaftigkeit erreicht hat. Die EU-Kommission selbst gibt sich bedeckt und verweist auf fehlende spezifische Informationen über die Untersuchungen der EPPO.

Reaktionen aus Deutschland

Die Bundesregierung zeigt sich unwissend über Rechtshilfeersuchen im Zusammenhang mit den Ermittlungen, doch die Forderung nach vollumfänglicher Kooperation deutscher Behörden wird laut. Kritische Stimmen aus Deutschland, darunter auch des Bundestagsabgeordneten Leye, betonen die Notwendigkeit einer lückenlosen Aufklärung. Ein Verhalten, wie es von der Leyen vorgeworfen wird, sei nicht nur ein Tritt gegen den Rechtsstaat, sondern auch eine Peinlichkeit für Deutschland.

Ein Präzedenzfall mit Signalwirkung

Die aktuelle Kontroverse um von der Leyen könnte weitreichende Folgen für das Vertrauen in die europäischen Institutionen haben. Die Forderung nach Transparenz und Rechenschaft ist nicht nur ein Zeichen für die Integrität der EU, sondern auch ein Test für die Stärke ihrer demokratischen Prozesse. Die Augen der Öffentlichkeit sind nun auf die Europäische Staatsanwaltschaft gerichtet, von der man sich eine unvoreingenommene und gründliche Untersuchung erhofft.

Die Brisanz dieser Angelegenheit ist unübersehbar, und die Reaktionen aus dem EU-Parlament und den Mitgliedstaaten werden zeigen, ob die europäischen Institutionen bereit sind, sich den Herausforderungen von Transparenz und Rechtsstaatlichkeit zu stellen. Für die deutsche EU-Kommissionspräsidentin steht viel auf dem Spiel, und das Ergebnis der Untersuchungen könnte nicht nur ihre Karriere, sondern auch das Verhältnis der Bürger zur EU-Politik nachhaltig beeinflussen.

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