Ungewisse Zukunft für Bosch-Werk in Hildesheim: Weitere Stellenstreichungen möglich
Die wirtschaftliche Lage des Technologiekonzerns Bosch bleibt angespannt. Konzernchef Stefan Hartung hat bei einer Pressekonferenz angedeutet, dass es zu weiteren Stellenstreichungen kommen könnte. Besonders das Werk in Hildesheim steht dabei im Fokus, obwohl bisher keine endgültige Entscheidung getroffen wurde.
Wirtschaftliche Unsicherheiten führen zu Stellenabbau
In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte Hartung, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage Prognosen erschwere. "Niemand kann aktuell seriös vorhersagen, welche Produktion in fünf Jahren in welchen Bereichen benötigt wird", sagte Hartung. Daher sei es nicht auszuschließen, dass Kapazitäten verschoben oder abgebaut werden müssten.
Unklare Zukunft für das Werk in Hildesheim
Besonders das Hildesheimer Elektromotorenwerk steht im Zentrum der Diskussionen. Hartung betonte, dass es noch keine Entscheidung zur Schließung des Werks gebe. "Zu unserem Werk in Hildesheim ist noch nichts entschieden", sagte er. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur "Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit" sollen jedoch aufgenommen werden.
Jobgarantie bis 2027 in Gefahr?
Für rund 80.000 Beschäftigte in Deutschland hatte sich Bosch im vergangenen Jahr mit den Arbeitnehmervertretern auf eine Jobgarantie bis 2027 geeinigt. Dennoch stehen bereits 7000 Arbeitsplätze zur Disposition, fast die Hälfte davon in der Kernsparte Automobiltechnik. Der Konzern fertigt daneben unter anderem Wärmepumpen, Hausgeräte und Elektrowerkzeuge, hat jedoch derzeit "fast überall Probleme mit der Nachfrage", wie Hartung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" im Juli mitteilte.
Appell an die Bundesregierung
Hartung nutzte die Gelegenheit, um an die Ampel-Koalition zu appellieren, das im Koalitionsvertrag angekündigte Klimageld auf den Weg zu bringen. "Das Klimageld könnte ja gegebenenfalls doch noch kommen. Man hätte mehrere Möglichkeiten, es zu nutzen: Entweder gibt man es direkt der Bevölkerung zurück, oder man macht damit CO2-reduzierte Kraftstoffe günstiger oder baut die Lade-Infrastruktur schneller aus," schlug Hartung vor.
Förderung von CO2-reduzierten Kraftstoffen
Mit Blick auf das Verbrennerverbot ab 2035 sprach sich Hartung für eine stärkere Förderung von CO2-reduzierten Kraftstoffen aus. "Nur weil ich ab 2035 keine Verbrenner mehr produziere, heißt das noch lange nicht, dass die Kunden nicht trotzdem welche haben wollen und daher zum Beispiel ihre alten Autos einfach so lange wie möglich weiterfahren," erklärte er. Der CO2-Preis könne dabei ein "wichtiger Teil der Lösung" sein, jedoch warnte er davor, fossile Brennstoffe zu stark zu verteuern, da dies die soziale Balance gefährden könnte.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage für das Bosch-Werk in Hildesheim entwickeln wird. Klar ist jedoch, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen und die politischen Rahmenbedingungen die Entscheidungen des Konzerns maßgeblich beeinflussen werden.
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