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12.09.2024
15:30 Uhr

Unfaire Moderation: Wie die Debatte umgedreht wurde

Unfaire Moderation: Wie die Debatte umgedreht wurde

Es ist ein Phänomen, das wir inzwischen nur zu gut kennen: Fakten werden präsentiert, Beweise geliefert, doch die Reaktionen zeigen nicht etwa Überraschung oder Einsicht, sondern blanke Empörung. Vor allem, wenn die unangenehme Wahrheit mit politischen Feindbildern kollidiert. Genau das erleben wir gerade nach dem hitzigen Fernsehduell zwischen Donald Trump und Kamala Harris.

Trumps Aussagen und die Reaktionen

Trump behauptete während der Debatte, dass in der amerikanischen Stadt Springfield Migranten möglicherweise Katzen und Hunde essen würden. Sofort sprang die Empörung an – und nicht nur bei dieser Aussage. Denn es war nicht der einzige Punkt, an dem Trump im Duell mit Harris die Diskussion auf Themen lenkte, die den Moderatoren und weiten Teilen der Medienlandschaft offensichtlich nicht passten. Ob es Harris' Positionen zu Waffenrückkäufen, postnatale Abtreibungen oder die Debatte um "Defund the Police" war – überall, wo Trump versuchte, diese kontroversen, aber zentralen Themen anzusprechen, wurde er sofort abgeblockt, als Lügner dargestellt und seine Punkte in einem Atemzug als "Fakenews" abgekanzelt.

Die Rolle der Moderatoren

Das Muster ist klar: Jedes Mal, wenn Trump ein Thema anspricht, das unangenehm ist oder nicht ins politisch korrekte Narrativ passt, wird die Debatte emotional aufgeladen und skandalisiert – wie im Fall der Hunde- und Katzen-Aussage. Es ist fast absurd, dass dieser eine Punkt plötzlich die gesamte Berichterstattung dominiert und damit von den eigentlich wichtigen Sachthemen ablenkt. Der Fokus auf eine solche Nebensächlichkeit verdeckt die wirklichen Fragen, die das Land bewegen, und lässt den Diskurs zu einer Farce werden.

Elon Musk und die Wahrheit

Doch dann kam Elon Musk ins Spiel. Auf X (ehemals Twitter) veröffentlichte Musk ein Video von einer Sitzung der Stadtkommission von Springfield, Ohio. In diesem Meeting äußerten einige Anwohner Klagen, dass Migranten möglicherweise Haustiere essen. Diese Vorwürfe basieren auf Augenzeugenberichten und Gerüchten, jedoch haben die lokalen Behörden solche Anschuldigungen bisher als unbegründet zurückgewiesen. Es steht also Aussage gegen Aussage: Während Trump und seine Unterstützer auf diese Berichte verweisen, bestreiten die Stadtverwaltung und Polizei von Springfield, dass es solche Vorfälle gegeben hat.

Gleichzeitig tauchten im Internet zahlreiche Videos auf, die zeigen sollen, wie in anderen Teilen der Welt Haustiere konsumiert werden, was die Diskussion weiter befeuerte. Es gibt in den USA dokumentierte Fälle, in denen Haustiere gegessen wurden, aber diese sind äußert selten und nicht repräsentativ. Fakt ist, dass in Haiti, woher viele Einwanderer in Springfield, Ohio, stammen, durchaus Haustiere wie Hunde und Katzen in bestimmten kulturellen oder notbedingten Situationen gegessen wurden, insbesondere in sehr armen oder ländlichen Regionen.

Die deutsche Medienlandschaft

Trotz dieser Unklarheiten reagierten viele deutsche Medien in erster Linie mit Empörung über die bloße Existenz solcher Anschuldigungen. Sofort war von „Fakenews“ die Rede. Besonders kurios: Ein SPD-Anhänger kommentierte die ganze Debatte auf X mit den Worten: „Noch schlimmer: Der Kandidat Trump, Donald sagt diesen widerwärtigen, unfassbar bösartigen und falschen Satz. Und seine Unterstützer (m/w/d) fluten Twitter und andere soziale Medien mit Bildern von Enten und Katzen. Was für eine Verkommenheit.“

Der Gipfel der Realitätsallergie ist damit erreicht. Dieser Mann empört sich nicht etwa über die grausame Realität, dass Haustiere in bestimmten Gegenden der Welt tatsächlich gegessen werden. Nein, er empört sich darüber, dass Fakten, die ihm nicht passen, gezeigt werden – und das mit einer derartigen Inbrunst, dass man sich fragt, ob die Fakten für ihn eine Bedrohung darstellen.

Die Umdeutung des Duells

Was folgte, war eine regelrechte Umdeutung des gesamten Fernsehduells. Direkt nach der Debatte war vielen noch Trump als Sieger erschienen. Gönnerisch bot er Harris sogar eine Revanche an, worauf sie lächelnd und zustimmend reagierte. Doch kaum hatten die linken Medien das Thema aufgegriffen, wurde das Bild komplett umgeschrieben und Harris zur Siegerin erklärt. Sie war sie aber höchstens im Abspielen sorgsam einstudierter, arroganter Mimik – die sie offenbar bei tagelangen Übungen in einem nachgebauten Studio mit einem Trump-Darsteller eingeübt hatte – und die in deutschen Medien gefeiert wurde.

Einseitige Moderation

Es gab noch ein weiteres Problem, das die Debatte geprägt hat: die Moderation selbst, von ABC News. Besonders pikant: Dana Walden, die Co-Vorsitzende von Disney Entertainment, der Muttergesellschaft von ABC News, pflegt eine enge persönliche Freundschaft mit Kamala Harris. Hartnäckig halten sich denn auch Gerüchte, Harris habe die Fragen zuvor zugespielt bekommen. Und ihr seien via Kopfhörer Antworten zugespielt worden. Belege für diese Gerüchte gibt es nicht. Fakt ist hingegen, dass sich die Moderatoren während des Duells denn auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.

Diese Beispiele zeigen, dass Trump nicht nur gegen Harris kämpfen musste, sondern auch gegen Moderatoren, die ihn ständig unterbrachen und seine Aussagen entweder verdrehten oder ohne Kontext als Lüge darstellten. Für Harris hingegen schien das Duell ein Spaziergang zu sein, da die Moderatoren keine ihrer Falschaussagen infrage stellten. Am Ende wurde das gesamte Duell umgeschrieben. Plötzlich war Harris die klare Siegerin. Die deutsche Berichterstattung, die ohnehin traditionell massiv gegen Trump eingestellt ist, verwandelte den überheblichen, arrogant wirkenden Auftritt von Harris in einen „souveränen“, ja fast schon „heroischen“ Moment. Trumps Aussagen wurden hingegen weiterhin als „Fakenews“ und „Hetze“ gebrandmarkt. Man fragte sich unweigerlich, ob wir hier von demselben Duell sprechen.

Die Faktenallergie der Gesellschaft

Das Phänomen der Faktenallergie ist nicht neu, doch es nimmt mittlerweile absurde Züge an. Wir erleben eine Gesellschaft, die sich zunehmend weigert, unbequeme Wahrheiten zu akzeptieren. Stattdessen werden diese Wahrheiten entweder ignoriert, als Fakenews abgetan oder mit einer derartigen Empörung kommentiert, dass der eigentliche Kern der Aussage völlig untergeht. Der politische Diskurs verkommt dabei zu einem bloßen Schlagabtausch von Ideologien, bei dem es nicht mehr darum geht, was wahr oder falsch ist, sondern nur noch darum, welche Wahrheit man akzeptieren will.

Und genau das zeigt sich in diesem Fall so deutlich: Trump hat etwas gesagt, das den politischen Gegnern nicht passt. Musk hat es mit Fakten untermauert – oder zumindest den Raum für Zweifel offengehalten. Doch statt über die Tatsachen zu diskutieren, empören sich Menschen wie Euteneur darüber, dass diese Tatsachen überhaupt gezeigt werden. Eine Gesellschaft, die sich so vehement gegen die Realität wehrt, ist auf einem gefährlichen Pfad. Am Ende bleibt die Frage: Wie oft werden solche Wahrheiten noch umgedeutet, bevor man sich der Realität endlich stellt? Wie viele Debatten werden wir noch erleben, in denen die Fakten so lange verdreht werden, bis sie in das eigene Weltbild passen? Die Empörung, die über Trumps Aussage und Musks Beiträge hereinbrach, ist nicht nur absurd, sie ist auch bezeichnend für den Zustand unseres politischen Diskurses. Wer die Wahrheit nicht erträgt, wird irgendwann in einer Welt leben, in der die Lüge zur Norm wird.

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