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02.09.2024
06:34 Uhr

Ulrike Herrmann: Ein radikaler Weg zur grünen Transformation

Ulrike Herrmann: Ein radikaler Weg zur grünen Transformation

Ulrike Herrmann, Wirtschaftsjournalistin der taz, hat sich als eine der schärfsten Verfechterinnen der grünen Transformation etabliert. In ihrer Rolle als „böser Bulle“ der Bewegung schreckt sie nicht davor zurück, radikale Maßnahmen zu fordern, um ihre Vision einer nachhaltigen Zukunft zu verwirklichen. Ihre jüngsten Äußerungen bei einer Veranstaltung des Vereins „Werkstatt Zukunft“ im April 2024 haben erneut für Aufsehen gesorgt.

Wohnen und Fleischkonsum unter staatlicher Kontrolle

Herrmann propagiert unter anderem die Rationierung von Wohnraum und die drastische Reduzierung des Fleischkonsums. Ihrer Ansicht nach müsse der Wohnraum auf 50 Quadratmeter pro Kopf begrenzt werden, um den CO2-Ausstoß zu minimieren. Neubauten sollten völlig verboten werden, da Zement „unendliche Mengen von CO2“ emittiere. Diese radikalen Vorschläge stoßen bei einem Teil ihres Publikums auf Zustimmung, werfen jedoch erhebliche Fragen zur individuellen Freiheit und Lebensqualität auf.

Verkehr und Mobilität: Einschränkungen als neue Normalität?

Auch die Mobilität der Bürger soll laut Herrmann stark eingeschränkt werden. Privatfahrzeuge und Flugreisen könnten der Vergangenheit angehören, und selbst die Bahn müsse sich auf eine Rationierung der Kilometer einstellen. Züge dürften nicht schneller als 100 km/h fahren, um den Luftwiderstand und damit den Energieverbrauch zu minimieren. Diese Vorstellung könnte für viele Menschen eine erhebliche Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit bedeuten.

Die Abschaffung des Geldes: Eine neue Wirtschaftsordnung

Besonders kontrovers ist Herrmanns Forderung nach der Abschaffung des Geldes. In ihrer Vision würde Geld seine Bedeutung verlieren und durch Bezugsscheine ersetzt werden. Banken könnten in diesem System nicht mehr existieren, da sie keine Kredite mehr vergeben könnten. Diese radikale Umgestaltung der Wirtschaftsordnung würde nicht nur Millionäre, sondern auch die Mittelschicht hart treffen, deren Ersparnisse weitgehend wertlos würden.

Ein sozialistisches Punktesystem als Lösung?

Ein weiterer Aspekt ihrer Vision ist die Einführung eines Sozialpunktesystems, ähnlich dem in China. In einem solchen System würden Bürger für konformes Verhalten belohnt und für Abweichungen bestraft. Dies würde eine erhebliche Einschränkung der individuellen Freiheit bedeuten und könnte zu einer Überwachungsgesellschaft führen, in der die Bürger ständig kontrolliert und bewertet werden.

Finanzierung und Unterstützung

Die „Werkstatt Zukunft e.V.“, die Herrmanns Veranstaltung organisierte, wird unter anderem von der Stadt Oldenburg, dem Katholischen Fonds und „Brot für die Welt“ finanziert. Ein bedeutender Sponsor ist „Engagement Global“, eine gemeinnützige GmbH, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt wird. Diese finanzielle Unterstützung wirft Fragen zur Unabhängigkeit und den Zielen der Organisation auf.

Ulrike Herrmanns radikale Thesen und Forderungen stoßen auf gemischte Reaktionen. Während einige ihre Ansichten als notwendige Maßnahmen zur Rettung des Planeten betrachten, sehen andere darin eine Bedrohung der individuellen Freiheit und der wirtschaftlichen Stabilität. Eines ist sicher: Die Debatte über die Zukunft der grünen Transformation wird weitergehen und dabei sicherlich noch viele kontroverse Meinungen hervorbringen.

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