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05.07.2024
06:03 Uhr

Uefa sperrt türkischen Nationalspieler wegen Wolfsgruß-Geste

Uefa sperrt türkischen Nationalspieler wegen Wolfsgruß-Geste

Der europäische Fußballverband Uefa hat den türkischen Nationalspieler Merih Demiral für zwei Spiele gesperrt. Grund dafür ist die umstrittene Wolfsgruß-Geste, die der Verteidiger nach seinen beiden Toren im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gegen Österreich gezeigt hatte. Der Wolfsgruß ist das Zeichen der türkischen Grauen Wölfe, die laut Verfassungsschutz als größte rechtsextremistische Organisation in Deutschland gelten.

Reaktionen auf die Sperre

Die Entscheidung der Uefa löste unterschiedliche Reaktionen aus. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den europäischen Fußballverband zuvor aufgefordert, den Spieler zu bestrafen. „Die Reaktion der deutschen Behörden gegenüber Herrn Demiral sind selbst fremdenfeindlich“, erklärte hingegen das Außenministerium in Ankara und bestellte den deutschen Botschafter ein.

Für die Türkei bedeutet die Sperre, dass sie im Viertelfinale gegen die Niederlande im Berliner Olympiastadion ohne den überragenden 26-jährigen Demiral auskommen muss. Sollte die türkische Mannschaft ins Halbfinale einziehen, wäre Demiral auch dort gesperrt.

Weitere Fälle von nationalistischer Symbolik

Demiral ist nicht der erste Spieler, der wegen nationalistischer Gesten bestraft wurde. Zuvor hatte die Uefa bereits den albanischen Nationalspieler Mirlind Daku für zwei Spiele gesperrt, nachdem er nach dem 2:2 gegen Kroatien in der Nachspielzeit vor den albanischen Fans in Hamburg nationalistische Gesänge angestimmt hatte.

Politische Dimension und Kritik

Die Entscheidung der Uefa wirft ein Schlaglicht auf die politische Dimension des Sports. Kritiker bemängeln, dass der Sport zunehmend politisiert werde. Während rechtsextreme Gesten wie der Wolfsgruß bestraft werden, blieben andere politische Symbole und Aktionen, wie etwa Regenbogenbinden oder das Niederknien gegen Rassismus, weitgehend unbehelligt.

Einige Kommentatoren sehen hierin eine Ungleichbehandlung und kritisieren, dass Maßnahmen gegen rechte Symbolik oft strenger ausfallen als gegen linke oder andere politische Gesten. „Dies ist eine fatale Politisierung des Sports“, heißt es in einem Kommentar. „Regenbogenbinden oder Niederknien oder linke Gesänge interessieren niemanden.“

Traditionelle Werte im Sport

Der Vorfall um Demiral zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, den Sport von politischen Einflüssen freizuhalten und sich auf traditionelle Werte zu besinnen. Der Fußball sollte ein Ort der Einheit und des fairen Wettbewerbs sein, frei von politischen Spannungen und extremistischen Symbolen.

Die Sperre von Merih Demiral ist ein Zeichen dafür, dass die Uefa gegen extremistische Symbolik vorgeht. Dennoch bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Sport vor politischer Instrumentalisierung zu schützen. Ein stärkeres Bekenntnis zu traditionellen Werten und eine konsequentere Neutralität im Sport könnten dazu beitragen, den Fußball wieder zu dem zu machen, was er sein sollte: Ein Spiel, das Menschen verbindet und nicht spaltet.

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