Tragödie auf der Luxusyacht "Bayesian": Schockierende Obduktionsergebnisse veröffentlicht
Beim Untergang der Luxusyacht "Bayesian" vor der Küste Siziliens am 19. August kamen sieben Menschen ums Leben. Nun haben erste Obduktionsergebnisse schockierende Details ans Licht gebracht. Vier der sieben Opfer sind offenbar nicht ertrunken, sondern erstickt. Dies berichtet die italienische Zeitung "La Repubblica" unter Berufung auf die Obduktionsergebnisse.
Erstickung statt Ertrinken
In den Lungen der Verstorbenen wurde kein Wasser festgestellt, ebenso wenig in ihren Luftröhren und Mägen. Dies lässt darauf schließen, dass sich beim Untergang der Yacht mindestens eine Luftblase bildete. Mit dem Anstieg des Wassers wurde diese Blase immer kleiner, während der Kohlendioxidgehalt stetig zunahm. Das Gemisch, das die Menschen in dieser Blase atmeten, wurde somit immer giftiger. Schließlich hätten die Opfer vermutlich aufgrund eines Luftröhrenkrampfs nicht mehr atmen können. Diese Annahme müsse nun jedoch noch durch Gewebeuntersuchungen bestätigt werden.
Letzte Momente an Bord
Die "La Repubblica" enthüllte zudem neue Details zu den letzten Momenten an Bord. Angela Barcares, die Ehefrau des auf der Yacht ums Leben gekommenen Tech-Milliardärs Mike Lynch, habe noch versucht, die Menschen unter Deck zu warnen. Sie habe die Verschlechterung der Wetterbedingungen früh bemerkt und sei auf das Hauptdeck gegangen, wo sich bereits neun der zehn Besatzungsmitglieder befanden. Die Luxusyacht habe erheblich geschwankt, und Gegenstände seien "wie bei einem Erdbeben" zu Boden gestürzt.
Angela Barcares habe daraufhin versucht, zu den Menschen unter Deck zu gelangen, wo sich noch sechs der zwölf Passagiere aufhielten. Doch plötzlich seien Wassermassen hereingeströmt, sodass sie nicht weiter vorwärtsgekommen sei. Zudem habe sie sich die Füße an Scherben aufgeschnitten, was ihre Bewegung stark einschränkte.
Die dramatischen Ereignisse der Nacht
Bereits zuvor war bekannt geworden, dass in der Nacht des Unglücks der wachhabende Matrose wegen des Unwetters Alarm geschlagen und den Kapitän geweckt hatte. Dieser habe das Kommando übernommen und den Befehl gegeben, die im Schiffsinneren Schlafenden zu wecken. Das Schiff sei dann plötzlich auf die Seite gekippt, und mehrere Besatzungsmitglieder seien über Bord gegangen. Der Kapitän habe jedoch an vorderster Stelle gestanden und versucht, eine Menschenkette zu bilden, um diejenigen zu retten, die es bis ans Deck geschafft hatten.
Ermittlungen gegen den Kapitän
Gegen den Kapitän der gesunkenen Yacht, den 51-jährigen Neuseeländer James Cutfield, wird nun wegen des Unglücks ebenso ermittelt wie gegen den wachhabenden Matrosen und den Maschinisten. Die Ermittlungen sollen klären, ob menschliches Versagen oder technische Mängel zum Untergang der "Bayesian" führten.
Die Tragödie auf der Luxusyacht "Bayesian" wirft viele Fragen auf und zeigt erneut, wie schnell sich eine vermeintlich sichere Situation in eine tödliche Katastrophe verwandeln kann. Die Ergebnisse der weiteren Untersuchungen werden mit Spannung erwartet.