Taurus-Lieferung an Ukraine: Union erteilt FDP-Vorstoß eine klare Absage
Die Debatte um die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine nimmt eine überraschende Wendung. Entgegen der Erwartungen vieler Beobachter hat die Union nun deutlich gemacht, dass sie einem möglichen FDP-Antrag zur Lieferung dieser Waffensysteme nicht zustimmen würde.
Wadephul rechnet mit den Liberalen ab
Der stellvertretende Unionsfraktionschef Johann David Wadephul übte scharfe Kritik am Vorgehen der FDP. Die Liberalen hätten in der noch bestehenden Ampelkoalition die Parteiräson über europäische Werte und die Interessen der Ukraine gestellt. Ein erneuter Antrag ohne realistische Erfolgsaussichten würde nach Wadephuls Einschätzung lediglich Moskau in die Hände spielen.
Ein weiterer gescheiterter Antrag wäre nichts anderes als ein PR-Erfolg für Putin
Scholz bleibt bei seiner Haltung
Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigt weiterhin seine ablehnende Position. Er sieht in einer möglichen Taurus-Lieferung die Gefahr einer direkten Kriegsbeteiligung Deutschlands - eine Einschätzung, die durchaus nachvollziehbar erscheint, betrachtet man die weitreichenden Fähigkeiten dieser Waffensysteme.
Die Position der anderen Parteien
- Grüne: Bleiben trotz grundsätzlicher Befürwortung der Lieferung aufgrund der Koalitionsdisziplin bei einem Nein
- AfD: Lehnt die Lieferung aus verfassungsrechtlichen Gründen ab
- BSW: Sieht in dem Vorstoß eine gefährliche Eskalation
- Linke: Bleibt bei ihrer grundsätzlichen Ablehnung von Waffenlieferungen
Umfragen zeigen interessante Entwicklungen
Bemerkenswert ist, dass die Ukraine-Politik der Union bisher nicht geschadet hat. Mit durchschnittlich 33,3 Prozent liegt sie in Umfragen weiterhin vorn. Interessanterweise verlieren vor allem jene Parteien an Zustimmung, die sich gegen Taurus-Lieferungen aussprechen. Die SPD büßt 0,5 Prozentpunkte ein, während das BSW sogar 0,6 Prozentpunkte verliert.
Ausblick auf die Zukunft
Die Union macht deutlich: Eine Taurus-Lieferung wäre nur mit Friedrich Merz als Bundeskanzler denkbar. Diese klare Positionierung zeigt, dass die Konservativen die Waffenlieferungen als wichtiges Wahlkampfthema identifiziert haben. Die aktuelle Situation offenbart einmal mehr die tiefgreifenden Differenzen in der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik - ein Zustand, der angesichts der angespannten geopolitischen Lage durchaus bedenklich erscheint.
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