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22.10.2024
14:31 Uhr

Studie: E-Auto-Fahrer in Finnland mit höherem CO₂-Fußabdruck als Verbrenner-Nutzer

Studie: E-Auto-Fahrer in Finnland mit höherem CO₂-Fußabdruck als Verbrenner-Nutzer

Eine aktuelle Studie der Universität Turku in Finnland hat überraschende Ergebnisse über die Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen hervorgebracht. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass E-Autos umweltfreundlicher sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, zeigt die Untersuchung, dass E-Auto-Besitzer in Finnland einen höheren CO₂-Fußabdruck aufweisen.

Wohlstand und Mobilität als Einflussfaktoren

Die Forscher um den Psychologen Dr. Nils Sandman stellten fest, dass E-Autos vor allem in wohlhabenden Haushalten zu finden sind. Diese Haushalte haben generell einen größeren CO₂-Fußabdruck, da sie mehr konsumieren, mehr reisen und mehr Strom verbrauchen. Die Studie basiert auf Daten von 3.857 zufällig ausgewählten Erwachsenen, darunter 141 E-Autofahrer, die zu ihrem Lebensstil, ihrer Autonutzung und ihren ökologischen Einstellungen befragt wurden.

Ergebnisse der Umfrage

Die Umfrage ergab, dass E-Autofahrer finanziell besser abgesichert und höher gebildet sind. Sie besitzen in der Regel mehr Autos und fahren häufiger. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass ihr CO₂-Fußabdruck höher ist als der der Allgemeinbevölkerung. Interessanterweise haben Menschen ohne Erfahrung mit Elektroautos oft eine negative Einstellung zu diesen Fahrzeugen, während diejenigen mit Erfahrung meist positiv gegenüber E-Autos eingestellt sind.

Die Problematik der CO₂-Bilanz

Die Studie zeigt, dass die Nutzung eines E-Fahrzeugs den insgesamt größeren Kohlenstoff-Fußabdruck nicht ausgleichen kann. Obwohl E-Autos weniger Emissionen als Verbrenner verursachen, kompensiert dies nicht den höheren Konsum und Lebensstil der wohlhabenderen Haushalte, die sich E-Autos leisten können. Ein älteres Fahrzeug weiterzufahren, könnte daher klimaschonender sein als der Kauf eines neuen E-Autos.

Ein Blick nach Deutschland

Auch in Deutschland wird die Umweltbilanz von E-Autos kontrovers diskutiert. Die Herstellung der Fahrzeuge erfordert kritische Rohstoffe, und der Ladestrom ist nicht emissionsfrei. In Finnland ist dieses Problem weniger ausgeprägt, da der Strommix stark von Kernenergie und Wasserkraft geprägt ist.

Fazit der Studie

Die finnische Studie, die am 2. Oktober 2024 in der Fachzeitschrift „PLOS Climate“ veröffentlicht wurde, stellt die verbreitete Annahme in Frage, dass Elektrofahrzeuge grundsätzlich umweltfreundlicher sind. Sie zeigt vielmehr, dass der Lebensstil und der Konsum der Besitzer eine entscheidende Rolle spielen. Für eine wirklich nachhaltige Mobilität müsste daher nicht nur die Antriebsart der Fahrzeuge, sondern auch der gesamte Lebensstil der Menschen berücksichtigt werden.

Diese Ergebnisse sollten als Denkanstoß dienen, um die tatsächliche Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen kritisch zu hinterfragen und umfassendere Lösungen für eine nachhaltige Mobilität zu entwickeln.

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