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04.10.2024
05:48 Uhr

Studentenwerk kritisiert: Bafög-Sätze nicht an Inflation angepasst

Studentenwerk kritisiert: Bafög-Sätze nicht an Inflation angepasst

Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Studentenwerks, Matthias Anbuhl, hat scharfe Kritik an der Bundesregierung geübt. Er wirft ihr vor, die Bedürfnisse von jungen Menschen zu vernachlässigen und die Bafög-Sätze nicht an die aktuelle Inflation anzupassen. Während Sozialleistungen wie Bürgergeld oder Wohngeld erhöht wurden, stagnieren die Bafög-Sätze, was für viele Studenten eine finanzielle Herausforderung darstellt.

Finanzielle Notlage für Studenten

Zum Start des Wintersemesters erklärte Anbuhl in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass das Bafög in seiner jetzigen Form nicht zum Leben reiche. Bedürftige Studenten hätten weniger Geld zur Verfügung als Empfänger des Bürgergeldes. Anbuhl kritisiert, dass die Bundesregierung ihr Versprechen, nach den Corona-Lockdowns den Bedürfnissen junger Menschen Priorität einzuräumen, nicht eingehalten habe. „Dabei heizen oder essen sie ja nicht weniger“, so Anbuhl.

Unzureichende Wohnkostenpauschale

Der Höchstsatz für Bafög-Empfänger liegt derzeit bei 475 Euro Grundbetrag plus einer Wohnkostenpauschale von 380 Euro. Diese Beträge sind jedoch weit entfernt von den tatsächlichen Mietpreisen. Die durchschnittliche Miete für ein WG-Zimmer beträgt 450 Euro, in Großstädten wie München, Hamburg, Berlin oder Frankfurt sogar zwischen 650 und 750 Euro. Diese Diskrepanz führt dazu, dass viele Studenten in finanzielle Not geraten.

Hohe Zinsen für Studienkredite

Ein weiteres Problem, das Anbuhl anspricht, sind die hohen Zinsen für Studienkredite, die von der Förderbank KfW vergeben werden. Derzeit liegen die Zinsen bei 7,51 Prozent, vor einem Jahr waren es sogar neun Prozent. Diese Zinsen sind an den Euribor-Zinssatz gekoppelt, zu dem sich europäische Banken untereinander Geld leihen. Anbuhl betont, dass diese Zinsen unvergleichbar hoch seien, insbesondere im Vergleich zu Baukrediten. Er fordert die Bundesregierung auf, einzugreifen und die Zinsen zu senken.

Die Politik muss handeln

Die Kritik des deutschen Studentenwerks zeigt deutlich, dass die aktuelle Politik der Bundesregierung junge Menschen im Stich lässt. Während andere Sozialleistungen an die Inflation angepasst wurden, bleiben die Bafög-Sätze unverändert. Dies führt zu einer finanziellen Benachteiligung der Studenten, die ohnehin schon mit hohen Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben. Es ist an der Zeit, dass die Politik handelt und die Bedürfnisse der jungen Generation ernst nimmt.

In einer Zeit, in der traditionelle Werte und eine starke deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung sind, sollte die Unterstützung der jungen Generation im Fokus stehen. Eine Anpassung der Bafög-Sätze an die Inflation wäre ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

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