
Streik bei der Post: Gewerkschaft torpediert Briefwahl mit radikalen Forderungen
In einer Zeit, in der die vorgezogene Bundestagswahl vor der Tür steht, eskaliert der Tarifkonflikt bei der Deutschen Post. Die Gewerkschaft Verdi verschärft den Arbeitskampf ausgerechnet während der kritischen Briefwahl-Phase und legt mit Warnstreiks Millionen von Sendungen lahm.
Massive Auswirkungen auf den Postverkehr
Die Streikmaßnahmen haben bereits jetzt erhebliche Folgen: Rund fünf Prozent der täglichen Brief- und Paketsendungen bleiben bundesweit liegen. In konkreten Zahlen bedeutet dies etwa zwei Millionen Briefe und mehrere hunderttausend Pakete, die ihre Empfänger vorerst nicht erreichen. Besonders betroffen sind sowohl Großstädte wie Düsseldorf als auch ländliche Regionen wie Villingen-Schwenningen.
Fragwürdiges Timing der Gewerkschaft
Der Zeitpunkt der Arbeitsniederlegungen könnte brisanter kaum sein: Die Streiks fallen genau in die ohnehin schon knappe Zeitspanne für die Briefwahl der vorgezogenen Bundestagswahl. Während sich die Briefwahl-Beteiligung mittlerweile der 50-Prozent-Marke nähert, gefährdet die Gewerkschaft mit ihrem kompromisslosen Vorgehen möglicherweise die demokratische Teilhabe vieler Bürger.
Überzogene Forderungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
Die Forderungen der Gewerkschaft erscheinen in Zeiten sinkender Briefmengen und notwendiger Zukunftsinvestitionen geradezu realitätsfremd: Sieben Prozent mehr Gehalt und bis zu vier zusätzliche Urlaubstage für Gewerkschaftsmitglieder stehen im Raum. Die Post betont dagegen die wirtschaftlichen Herausforderungen durch die fortschreitende Digitalisierung.
Die Streikbereitschaft ist sehr hoch, der heutige Tag dürfte ein wirtschaftlicher Treffer sein und den Druck erhöhen
Gefährdung des demokratischen Prozesses?
Besonders kritisch ist die Situation im Hinblick auf die anstehende Briefwahl zu bewerten. Das ohnehin schon enge Zeitfenster von nur zwei Wochen für die Zustellung und Rücksendung der Wahlunterlagen wird durch die Streikmaßnahmen zusätzlich belastet. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt - mitten in der heißen Phase der Briefwahl.
Handlungsempfehlungen für Wähler
Angesichts der unsicheren Situation sollten Briefwähler ihre Unterlagen möglichst früh beantragen und zurücksenden. Alternativ besteht die Möglichkeit, den bereits beantragten Wahlschein am Wahltag persönlich im Wahllokal abzugeben - eine Option, die angesichts der Streikaktionen an Bedeutung gewinnt.
Die Deutsche Post, die mit rund 170.000 Tarifbeschäftigten im Inland zu den größten Arbeitgebern des Landes zählt, sieht die Warnstreiks als unnötig an und verweist auf die bevorstehende Verhandlungsrunde. Doch bis dahin bleiben Millionen Sendungen liegen - und die Zeit für eine reibungslose Briefwahl wird immer knapper.

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