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17.05.2024
06:39 Uhr

Spannungsfeld der Großmächte: Putin und Xi demonstrieren Einigkeit gegen westlichen Druck

Spannungsfeld der Großmächte: Putin und Xi demonstrieren Einigkeit gegen westlichen Druck

Die Weltbühne der Geopolitik erlebte kürzlich ein bemerkenswertes Schauspiel: das Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping am 16. Mai 2024 in Peking. Ein symbolträchtiger Handschlag, der mehr als nur eine Routineformalität zwischen den beiden Nationen darstellte. Dieses Treffen wirft die Frage auf, ob die USA in der Lage sind, die sich vertiefende „Freundschaft“ zwischen Russland und China zu beeinträchtigen – eine Allianz, die das Potenzial hat, das globale Machtgefüge nachhaltig zu erschüttern.

Die historische Dimension der russisch-chinesischen Beziehungen

Die Geschichte zeigt, dass die Annäherung zwischen großen Nationen stets eine Reaktion auf äußere Druckfaktoren ist. So warnte bereits Winston Churchill 1919 vor einer möglichen deutsch-russischen Allianz. Die USA versuchten ähnliche Bündnisse zu untergraben, wie zuletzt bei der deutsch-russischen Gaspartnerschaft und dem Projekt Nord Stream 2. Doch die Aggression Russlands in der Ukraine führte zum abrupten Ende dieser Kooperation. Nun scheint Putin in China einen Ersatz für die verlorenen westlichen Märkte zu suchen – ein Schachzug, der die westlichen Mächte beunruhigt.

Wirtschaftliche Verflechtungen trotzen politischen Spannungen

Putin betonte beim Treffen mit Xi, dass der Handel zwischen Russland und China vor dem Einfluss Drittländer, insbesondere den USA und der EU, geschützt sei. Eine beachtliche 90 Prozent der Transaktionen zwischen den beiden Ländern werden bereits in Rubel und Yuan abgewickelt. Doch die Realität ist weniger rosig, als es die offiziellen Verlautbarungen vermuten lassen: Russische Unternehmer berichten von zunehmenden Zahlungsschwierigkeiten, bedingt durch den Sanktionsdruck der USA auf chinesische Banken. Die Exporte Chinas nach Russland sind bereits zurückgegangen, was die Fragilität dieser „Freundschaft“ unter Beweis stellt.

Die USA und EU im strategischen Abwehrkampf

Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union sind entschlossen, mögliche Sanktionsumgehungen durch Russland zu unterbinden. Der amerikanische Außenminister Antony Blinken warnte China vor Konsequenzen, sollte es die russische Kriegsindustrie unterstützen. Trotz diplomatischer Bemühungen und der Unterzeichnung von Dokumenten zur Vertiefung der Partnerschaft bleibt ungewiss, wie lange China bereit ist, an der Seite Russlands zu stehen, wenn der Westen den Druck erhöht.

Die geopolitische Gratwanderung Chinas

Die Abhängigkeit Russlands von China wächst, doch für China bleibt Russland ein Handelspartner von nachrangiger Bedeutung. Russische Experten warnen vor den Risiken, die eine zu starke Bindung an China mit sich bringt. Sollte der Westen China eine Wahl aufzwingen, ist es unwahrscheinlich, dass sich Peking für eine Schicksalsgemeinschaft mit Moskau entscheidet.

Fazit: Ein unsicheres Bündnis auf dem Prüfstand

Die aktuelle Lage zeigt, dass die russisch-chinesische Allianz zwar eine Herausforderung für den Westen darstellt, aber zugleich eine fragile Konstruktion ist, die von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Interessen geprägt wird. Die Zukunft dieser Beziehung hängt stark davon ab, wie sich die globalen Kräfteverhältnisse weiterentwickeln und welche strategischen Entscheidungen die beteiligten Akteure treffen werden.

Kontakt für Feedback: briefe@berliner-zeitung.de

Themenbereiche: Internationales, Wirtschaft, Geopolitik, Ukraine, Russland, EU, China, Wladimir Putin, Kreml, Peking

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