Spannung vor Fed-Entscheidung: Zinssenkung im Fokus
Am 18. September wird die US-Notenbank, die Federal Reserve (Fed), ihre lang erwartete Zinsentscheidung verkünden. Nach einer Phase hoher Zinsen erwarten die Märkte erstmals wieder eine Zinssenkung. Laut dem CME Fed Watch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte bei 69 %. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Fed einen größeren Schritt wagt und die Zinsen um 0,50 Prozentpunkte senkt.
Arbeitsmarktdaten als Schlüsselindikator
Die US-Arbeitsmarktdaten für August, die am Freitag veröffentlicht werden, stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Diese Daten könnten entscheidend für die Höhe der Zinssenkung sein. Der Arbeitsmarktbericht für Juli zeigte einen Anstieg der Arbeitslosenquote, was an den Finanzmärkten Befürchtungen über einen möglichen Abschwung der US-Wirtschaft auslöste. Prognostiker erwarten jedoch, dass der Bericht für August einen Aufschwung bei den Neueinstellungen und einen Rückgang der Arbeitslosigkeit zeigen wird.
Powell und die Sorgen um den Arbeitsmarkt
Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte in einer Rede am 23. August, dass die Zentralbank derzeit mehr über die Risiken für den Arbeitsmarkt als über die Inflation besorgt sei. Ein weiterer schlechter Arbeitsmarktbericht würde die Argumente für eine größere Zinssenkung untermauern. Die Bedeutung der Arbeitsmarktdaten hat in letzter Zeit zugenommen, da die Finanzmärkte aggressiver auf Beschäftigungsdaten als auf Inflationszahlen reagieren.
Einfluss auf die Märkte
Die Verlagerung des Schwerpunkts bei der Fed hat dazu geführt, dass die Finanzmärkte eine ähnliche Wende vollzogen haben. Ein Top-Stratege von Morgan Stanley betonte: „Es geht um die Arbeitsmarktdaten, Punkt.“ Dies erinnert an die Zeit vor der Corona-Krise, als der Preisdruck nur eine Nebenrolle spielte. Während des pandemiebedingten Inflationsschubs wurden die Arbeitsmarktdaten gegenüber Indikatoren wie dem Verbraucherpreisindex zweitrangig.
Wahlkampf und Arbeitsmarkt
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist nicht nur an der Wall Street, sondern auch im Wahlkampf ein zentrales Thema geworden. Ein kürzlich veröffentlichtes Stimmungsbarometer zeigt, dass die Amerikaner die Lage auf dem Arbeitsmarkt zunehmend pessimistischer einschätzen. Der ehemalige Präsident Donald Trump hat versucht, seine Gegnerin, die Vizepräsidentin Kamala Harris, für die jüngste Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt verantwortlich zu machen.
Unsichere Zukunft
Die bevorstehende Entscheidung der Fed wird mit Spannung erwartet und könnte die Weichen für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der USA stellen. Die Märkte und die Anleger sind in heller Aufregung, und die kommenden Arbeitsmarktdaten werden entscheidend sein. Eine mögliche Zinssenkung könnte die Wirtschaft stützen, aber auch neue Herausforderungen mit sich bringen.
Die nächsten Tage werden zeigen, in welche Richtung die Fed ihre Geldpolitik lenken wird. Es bleibt abzuwarten, wie stark die Zinssenkung ausfallen wird und welche Auswirkungen dies auf die Märkte und die Wirtschaft haben wird.
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