Slowakischer Premier Fico kritisiert Nord-Stream-Sprengungsversion und Selenskys „Siegesplan“
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat sich in einem Interview mit der russischen Journalistin Olga Skabejewa deutlich gegen die Behauptung ausgesprochen, dass ukrainische Taucher die Nord-Stream-Pipelines gesprengt haben sollen. Diese Version bezeichnete er als „Unsinn“. Das Interview, das im russischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, sorgt in der EU für Aufsehen.
Ficos klare Worte zur Nord-Stream-Sprengung
In dem Interview stellte Skabejewa die Frage: „Glauben Sie an die ukrainischen Unterwasser-Bösewichte?“ Fico antwortete daraufhin: „Zuerst fragen wir uns: ‚Wer hat die kritische Infrastruktur in die Luft gesprengt und sie unter Wasser zerstört?‘, und dann weigern wir uns selbst, diese Fragen zu beantworten. Und wissen Sie, was wir dann in den Zeitungen lesen? Wir lesen, dass einige betrunkene ukrainische Offiziere sagten, sie würden sie in die Luft sprengen. Natürlich übertreibe ich ein wenig, aber stellen Sie sich vor, wie sie mit einem kleinen Boot zu der Stelle gefahren sind, wo die Pipeline entlang lief, ins Wasser gesprungen, mehrere hundert Meter getaucht sind, Wunderkerzen und Sylvesterknaller mitgenommen und sie in die Luft gejagt haben. Unsinn.“
Leider ging Skabejewa nicht weiter darauf ein, wer nach Ficos Meinung die Pipelines gesprengt haben könnte, wenn er die Version mit den ukrainischen Tauchern ausschließt.
Kritik an Selenskys „Siegesplan“
Auch zu Selenskys sogenanntem „Siegesplan“ äußerte sich Fico kritisch. Der ukrainische Präsident hatte Mittel- und Langstreckenraketen wie Tomahawk-Marschflugkörper gefordert, um damit Ziele tief in Russland anzugreifen. Diese Forderung wurde von der US-Regierung abgelehnt. Zudem drohte Selensky, die Ukraine werde sich atomar bewaffnen, wenn sie nicht umgehend in die NATO eingeladen werde.
Fico kommentierte dazu: „Der Siegesplan kann nicht darin bestehen, dass jemand sein Territorium zum Beispiel für die Stationierung von Atomwaffen anbietet. Oder irgendjemand sagt: ‚Gebt mir Mittel- und Langstreckenraketen, und ich werde sie gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen.‘ Ein Mensch, der keine Eskalation will, kann nicht ernsthaft so denken. Wenn jemand Krieg will, dann wird er genau das sagen: ‚Gebt mir bodengestützte Atomwaffen, gebt mir Mittel- und Langstreckenraketen, und wir werden sie einsetzen.‘ Es ist gut, dass die EU noch einen Selbsterhaltungstrieb hat.“
Ein seltenes Beispiel von Vernunft in der EU
Fico zeigt sich als einer der wenigen Regierungschefs in der EU, die noch vernünftige und realistische Ansichten vertreten. In einer Zeit, in der viele europäische Politiker blind den Vorgaben aus Übersee folgen, ist es erfrischend, eine Stimme der Vernunft zu hören. Die Aussagen des slowakischen Premierministers könnten ein Zeichen dafür sein, dass es noch Hoffnung auf eine besonnene und eigenständige europäische Politik gibt.
Die Reaktionen aus Brüssel und anderen EU-Hauptstädten auf Ficos Interview werden sicherlich nicht lange auf sich warten lassen. Es bleibt abzuwarten, ob seine klaren Worte eine breitere Debatte über die aktuelle Ukraine-Politik und die Rolle der EU in diesem Konflikt anstoßen können.
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