Skandalöse Gehaltserhöhungen bei Berliner Wohnungsbaugesellschaften trotz steigender Mieten
Eine brisante Entwicklung erschüttert derzeit den Berliner Wohnungsmarkt: Während die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften (LWU) die Mieten drastisch anheben, genehmigen sich deren Vorstände saftige Gehaltserhöhungen. Besonders pikant: Die Doppelspitze der Degewo erhielt innerhalb nur eines Jahres eine Gehaltssteigerung von 65.000 Euro und kommt nun auf ein Jahresgehalt von etwa 665.000 Euro inklusive aller Bezüge und Boni.
Mieter müssen bluten - Vorstände sahnen ab
Die Situation erscheint geradezu grotesk: Während mehr als 90.000 Wohnungen von Mieterhöhungen betroffen sind, die durchschnittlich zwischen 32 und 45 Euro pro Monat ausmachen, verzeichnen die Vorstandsgehälter kontinuierliche Steigerungen von 20.000 bis 30.000 Euro jährlich. Insgesamt wurden in den sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften über 3,5 Millionen Euro an die Geschäftsführungen ausgezahlt.
Fragwürdige Privilegien der Führungsebene
Die Details der Vergütungen werfen weitere Fragen auf. So erhielt die Co-Geschäftsführerin Sandra Wehrmann allein 351.671 Euro, während ihr Vorstandspartner Christoph Beck 314.297 Euro einstreichen konnte. Zusätzlich wurden großzügige Extras gewährt:
- Beiträge für betriebliche Kranken- und Rentenvorsorge
- Private Altersvorsorge in Höhe von 33.750 Euro
- Erfolgsbezogene Bezüge (Tantieme) von jeweils 70.000 Euro
- Energiepreispauschale von 600 Euro
Kritik aus der Opposition wird lauter
Angesichts der deutlichen Mietsteigerungen, der verfehlten Neubauziele und desaströsen Sparpolitik des schwarz-roten Senats sind die Gehaltssprünge für die Vorstände eine absolute Frechheit.
Diese deutlichen Worte stammen von Niklas Schenker, Sprecher für Mieten und Wohnen der Linke-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Auch der Berliner Mieterverein kritisiert die Entwicklung scharf und weist darauf hin, dass viele Mieter der landeseigenen Wohnungen Geringverdiener oder Bürgergeld-Bezieher seien.
Fragwürdige Doppelvergütungen im Aufsichtsrat
Besonders brisant erscheint auch die Situation in den Aufsichtsräten: Staatssekretäre und Bürokraten aus den Senatsverwaltungen erhalten zusätzlich zu ihren regulären Gehältern Aufsichtsratsvergütungen. Diese summieren sich auf über 120.000 Euro jährlich - Gelder, die aus Sicht vieler Kritiker eingespart werden könnten.
Ausblick und Forderungen
Die Opposition fordert nun eine strikte Begrenzung der Vorstandsgehälter und eine stärkere Orientierung an sozialen Vorgaben statt an Gewinnmargen. Angesichts der angespannten Haushaltslage von Bund und Land erscheint eine kritische Überprüfung der Vergütungsstrukturen dringend geboten.
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