
Sicherheitspanne im Weißen Haus: Journalist erhält Zugang zu geheimen Militärchats der Trump-Regierung
Eine beispiellose Sicherheitspanne erschüttert das politische Washington: Mike Waltz, der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, hat eingeräumt, dass durch sein Verschulden ein kritischer Journalist Zugang zu einer streng vertraulichen Signal-Chatgruppe der US-Regierung erhielt. In dieser Gruppe wurden unter anderem sensible Details zu Militäroperationen gegen die jemenitische Huthi-Miliz diskutiert.
Peinlicher Fehltritt auf höchster Ebene
Die Brisanz des Vorfalls könnte kaum größer sein: In der Chatgruppe tummelten sich hochrangige Regierungsmitglieder wie Außenminister Marco Rubio, Vizepräsident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth. Ausgerechnet Jeffrey Goldberg, Chefredakteur des regierungskritischen Magazins "The Atlantic", erhielt versehentlich Zugang zu diesem inneren Zirkel der Macht. Waltz, der die Gruppe ursprünglich einrichtete, kann sich nach eigenen Angaben nicht erklären, wie Goldbergs Nummer in sein Telefon gelangte.
Trump-Administration in Erklärungsnot
Während das Weiße Haus verzweifelt versucht, den Schaden zu begrenzen, offenbart der Vorfall gravierende Sicherheitsmängel in der internen Kommunikation der US-Regierung. Besonders pikant: In den Chats wurden nicht nur militärische Operationen diskutiert, sondern auch eine erschreckend abfällige Haltung gegenüber den europäischen Verbündeten zur Schau gestellt.
Europäische Verbündete als "Schmarotzer" beschimpft
Die geleakten Chatprotokolle zeigen eine erschreckende Geringschätzung der transatlantischen Partner. Vizepräsident Vance wird mit den Worten zitiert: "Ich hasse es einfach, Europa wieder aus der Klemme zu helfen." Verteidigungsminister Hegseth sekundierte mit deutlicher Verachtung für das "europäische Schmarotzen". Diese Enthüllungen dürften das ohnehin angespannte Verhältnis zu den europäischen Verbündeten weiter belasten.
Demokraten fordern Aufklärung
Bei einer turbulenten Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats wurden die Verantwortlichen mit unangenehmen Fragen konfrontiert. Der demokratische Senator Mark Warner kritisierte besonders die widersprüchlichen Aussagen der Regierungsvertreter: Einerseits beteuern sie, es seien keine vertraulichen Informationen geteilt worden, andererseits verweigern sie jede Auskunft über die konkreten Chatinhalte.
Trump steht zu seinem Team
Präsident Trump selbst versucht, die Affäre herunterzuspielen und stellt sich demonstrativ hinter seinen Sicherheitsberater Waltz. Stattdessen attackiert er in gewohnter Manier den Überbringer der schlechten Nachrichten: Das "Atlantic"-Magazin sei "gescheitert" und Journalist Goldberg ein "Widerling", der "schlecht für das Land" sei.
Dieser Vorfall reiht sich nahtlos ein in eine Serie von Pannen und Fehlentscheidungen, die das mangelnde Sicherheitsbewusstsein der aktuellen US-Administration offenbaren. Die Tatsache, dass hochsensible militärische Informationen über einen privaten Messengerdienst ausgetauscht wurden, wirft ein bezeichnendes Licht auf den fahrlässigen Umgang mit Staatsgeheimnissen.
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