Shanghai Cooperation Organisation: Hoffnung für Indien und Pakistan?
Die jüngste Sitzung des Rates der Regierungschefs der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) in Islamabad, Pakistan, hat erneut die Aufmerksamkeit auf die komplexen Beziehungen zwischen Indien und Pakistan gelenkt. Diese beiden nuklear bewaffneten Nachbarn stehen seit Jahrzehnten in einem angespannten Verhältnis zueinander, vor allem wegen des ungelösten Kaschmir-Konflikts. Könnte die SCO eine Plattform bieten, um den Dialog zwischen diesen verfeindeten Nationen wiederzubeleben?
Indien und Pakistan in der SCO: Ein schwieriges Verhältnis
Indien und Pakistan sind seit 2017 Vollmitglieder der SCO, einer Organisation, die ursprünglich zur Lösung von Grenzstreitigkeiten zwischen ihren Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen wurde. Doch die Hoffnung auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Indien und Pakistan durch die Mitgliedschaft in der SCO hat sich bisher nicht erfüllt. Die Spannungen verschärften sich nach den Angriffen in Uri und Pulwama sowie der Aufhebung des Sonderstatus von Jammu und Kaschmir durch die indische Regierung im Jahr 2019.
Einfluss der China-Indien-Beziehungen
Die Situation wird weiter kompliziert durch die verschlechterten Beziehungen zwischen Indien und China, insbesondere nach den tödlichen Zusammenstößen im Galwan-Tal im Jahr 2020. Indien betrachtet Pakistan als einen Klientelstaat Chinas, und jede Annäherung an Islamabad könnte in der indischen Öffentlichkeit als Zugeständnis an beide Rivalen angesehen werden.
Die Rolle der SCO
Die SCO hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2001 weiterentwickelt und konzentriert sich heute auf die Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Separatismus. Die Regional Anti-Terrorist Structure (RATS) der SCO koordiniert gemeinsame Anti-Terror-Übungen und Grenzoperationen. Trotz dieser Bemühungen bleibt das Vertrauen zwischen Indien und Pakistan gering, und gegenseitige Anschuldigungen über die Unterstützung von Militanten erschweren die Zusammenarbeit.
Ein Forum für Sicherheitsfragen
Die SCO bietet jedoch auch ein Forum für die Diskussion regionaler und globaler Sicherheitsfragen. Russland betont die Bedeutung der SCO für die Sicherheit in Eurasien und hofft, dass der "Shanghai-Geist" zur Verringerung künftiger Konflikte beitragen könnte. Doch die wachsenden Spannungen zwischen dem Westen und den SCO-Mitgliedern, insbesondere Russland und China, könnten die Bereitschaft Indiens und Pakistans beeinträchtigen, politisches Kapital in die Organisation zu investieren.
Herausforderungen und Chancen
Die Mitgliedschaft von Indien und Pakistan in der SCO stellt die Organisation vor Herausforderungen, bietet aber auch Chancen. Trotz der geringen Aussicht auf eine Lösung des Kaschmir-Konflikts könnte die SCO als Plattform für den Dialog während zukünftiger Eskalationen dienen. Gemeinsame Anti-Terror-Übungen unterstreichen die Bedeutung der Kommunikation zwischen den Militärs und Geheimdiensten beider Länder.
Es bleibt abzuwarten, ob die SCO in der Lage sein wird, die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan zu verbessern und zur Stabilität in der Region beizutragen. Die Organisation muss sich weiterhin anpassen und ihre Ziele klar definieren, um als effektives Forum für die Förderung der eurasischen Sicherheit und eines multipolaren Weltordnungsansatzes zu dienen.
Die Zukunft der SCO und ihrer Mitglieder wird von der Bereitschaft abhängen, Kompromisse einzugehen und gemeinsam an einer stabileren und sichereren Region zu arbeiten. Die Zeit wird zeigen, ob die SCO ihre Ziele erreichen kann und ob Indien und Pakistan ihre Differenzen überwinden können.
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