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05.06.2024
20:11 Uhr

Schweizer Luftwaffe demonstriert Entschlossenheit mit Autobahnlandungen

Schweizer Luftwaffe demonstriert Entschlossenheit mit Autobahnlandungen

In Zeiten globaler Spannungen und Unsicherheiten hat die Schweizer Luftwaffe ein deutliches Zeichen ihrer Verteidigungsbereitschaft gesetzt. Bei einer spektakulären Übung, die Erinnerungen an die Taktiken des Kalten Krieges weckt, landeten Kampfjets auf einer Autobahn. Dieses Manöver, das zuerst am 5. Juni 2024 in Payerne durchgeführt wurde, ist Teil einer umfassenden Strategie, die Neutralität der Schweiz auch unter veränderten Bedrohungslagen zu sichern.

Perfekte Landungen unter erschwerten Bedingungen

Die Kampfpiloten der F/A-18 Hornet absolvierten ihre Landungen mit einer Geschwindigkeit von rund 260 Kilometern pro Stunde auf einem Autobahnabschnitt südlich des Neuenburgersees. Um die Übung "Fähigkeitsüberprüfung Alpha Uno" durchführen zu können, wurde die Autobahn bereits am Vorabend gesperrt, Leitplanken entfernt und die Strecke sorgfältig gereinigt. Kanonenböllerschüsse dienten dazu, Vögel zu verscheuchen und so die Sicherheit der Landungen zu gewährleisten.

Ein historischer Moment für die Luftwaffe

Brigadier Christian Oppliger, stellvertretender Kommandant der Luftwaffe, zog eine positive Bilanz der Übung. Die letzte derartige Aktion hatte 1991 stattgefunden, doch angesichts der aktuellen geopolitischen Lage sieht die Schweizer Luftwaffe die Notwendigkeit, ihre Fähigkeiten anzupassen und zu erweitern. Die Übung dient auch dazu, die Reaktionsfähigkeit der Luftwaffe nach einem potenziellen Erstschlag auf militärische Flugplätze zu testen und sicherzustellen, dass die Verteidigungsfähigkeit des Landes unter allen Umständen aufrechterhalten werden kann.

Die "wehrhafte Schweiz" im Fokus

Die Schweiz, traditionell ein neutrales Land, beteiligt sich nicht an Kriegshandlungen und liefert auch keine Waffen an Kriegsparteien. Doch die jüngsten Entwicklungen auf der Weltbühne haben deutlich gemacht, dass auch neutrale Staaten bereit sein müssen, sich zu verteidigen und Angriffe abzuwehren. Die Schweizer Regierung hat dies erkannt und einen Beschaffungsvertrag über 36 moderne F-35A Kampfflugzeuge mit der US-Regierung unterzeichnet, deren Lieferung für das Jahr 2027 geplant ist.

Kritische Stimmen zur Verteidigungspolitik

Während einige die Maßnahmen zur Stärkung der Luftwaffe begrüßen, gibt es auch kritische Stimmen, die eine Rückkehr zu traditionelleren Werten und eine Fokussierung auf die eigene Wirtschaft fordern, statt sich in die Rüstungsspirale zu begeben. Die Schweiz, so argumentieren sie, sollte ihre Neutralität bewahren und sich nicht von der aktuellen Unruhe in der Welt beeinflussen lassen. Stattdessen sollte das Land auf seine bewährten Prinzipien setzen und sich auf die Stärkung der inneren Struktur konzentrieren.

Die Übung der Schweizer Luftwaffe ist somit nicht nur eine Demonstration militärischer Fähigkeiten, sondern auch ein Symbol für die Bereitschaft, die eigene Neutralität aktiv zu verteidigen. In einer Zeit, in der traditionelle Werte und die Souveränität von Staaten zunehmend in den Hintergrund gedrängt werden, setzt die Schweiz ein klares Signal, dass sie bereit ist, für ihre Prinzipien und ihre Sicherheit einzustehen.

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