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11.08.2024
15:37 Uhr

Schweiz an der Spitze der Einbürgerungen in Europa

Schweiz an der Spitze der Einbürgerungen in Europa

Die Schweiz gehört zu den Ländern in Europa, die am meisten Ausländer einbürgern. Dies widerspricht dem Bild, in dem das Land als xenophob und knausrig in der Vergabe des roten Passes dargestellt wird.

Wenn über den hohen Ausländeranteil in der Schweiz gesprochen wird, wird oft behauptet, dass es in keinem anderen Land so schwer sei, die Staatsbürgerschaft zu erwerben und dass der Ausländeranteil so künstlich hochgehalten werde. Nebelspalter-Chefredakteur Markus Somm hat genauer hingeschaut: Die Realität sieht anders aus. Tatsächlich bürgert die Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern überdurchschnittlich viele Menschen ein.

Überdurchschnittliche Einbürgerungsquote

Die Schweiz hat einen Ausländeranteil von 27 Prozent (Stand 2023) und 31 Prozent der Bevölkerung sind im Ausland geboren – ein Wert, der sogar klassische Einwanderungsländer wie Australien übertrifft. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass die Schweiz besonders strenge Einbürgerungskriterien hat, zeigt die Statistik, dass nur Schweden, Luxemburg und Norwegen in Europa großzügiger sind. Mit 4,7 Einbürgerungen pro 1.000 Einwohnern liegt die Schweiz deutlich über Ländern wie Deutschland (2), Frankreich (1,7) oder Österreich (1,2).

Obwohl das Schweizer Bürgerrecht theoretisch hohe Hürden aufweist, wie umfassende Kenntnisse des Landes und die Integration in die Gesellschaft, zeigen die Zahlen, dass diese Hürden in der Praxis weniger strikt angewendet werden. Insbesondere in urbanen Zentren wie Zürich erfolgt die Einbürgerung in einem bemerkenswerten Tempo. Einige Beobachter äußern den Verdacht, politisch links dominierte Gemeinden würden versuchen, so den Ausländeranteil auf dem Papier zu reduzieren.

Ein multikulturelles Land

Die Schweiz ist seit Jahrhunderten ein multikulturelles Land, mit vier offiziellen Sprachen, verschiedenen Religionen und einer föderalen Struktur, die jedem Kanton eine gewisse Eigenständigkeit gewährt. Trotz dieser Vielfalt war es den Schweizern immer klar, was einen Schweizer ausmacht – vor allem das Recht, bei demokratischen Entscheiden mitzumachen. Dies scheint gemäß Somm auch ein starker Integrationsfaktor zu sein, der die Einbürgerung von Ausländern erleichtert.

Föderalismus und Einbürgerung

Der Föderalismus zeigt sich auch bei den Einbürgerungen. Ein Kandidat muss zuerst das Gemeindebürgerrecht erwerben, dann das Kantonsbürgerrecht und erst zuletzt winkt mit dem eidgenössischen Bürgerrecht der rote Pass. Verweigert ihm die Gemeinde das Bürgerrecht, kann der Kanton und die Eidgenossenschaft das nicht übersteuern. Um einen «Einbürgerungstourismus» zu verhindern, gibt es Mindestwohnsitzfristen. Die erleichterte Einbürgerung von Eheleuten nach fünf Jahren Wohnsitz in der Schweiz ist ein Spezialfall und wird direkt vom Bund erledigt.

Von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden sich die Verfahren und die Vorschriften erheblich – oder die wenigen eidgenössischen Vorschriften werden unterschiedlich angewendet. Allgemein ist aber eine Tendenz zur Verrechtlichung des Verfahrens festzustellen. In den meisten Gemeinden sind Einbürgerungskommissionen bestehend aus Fachleuten für die Abwicklung zuständig, aber es gibt immer noch Einbürgerungen durch den Gemeinderat oder per Handerheben bei der Gemeindeversammlung. Einzig das Verfahren per Urnenabstimmung hat das Bundesgericht als verfassungswidrig eingestuft.

Hohe Einbürgerungsquote und politische Mehrheitsverhältnisse

Generell sind die Hürden in ländlichen Gegenden höher und in städtischen Gebieten tiefer und das Verfahren unpersönlicher. Die Art, wie mit Einbürgerungen umgegangen wird, spiegelt auch die politischen Mehrheitsverhältnisse in der Gemeinde wider. Die hohe Einbürgerungsquote zeigt aber, dass die Schweiz entgegen landläufigen Annahmen zwar hohe Ansprüche an ihre zukünftigen Staatsbürger stellt, aber auch bereit ist, viele Menschen in ihre Gemeinschaft aufzunehmen.

Schweizer zu werden, ist mehr als nur ein administrativer Akt – es ist ein Lernprozess, der in der Gemeinschaft stattfindet und durch die aktive Teilnahme an der Demokratie gefördert wird. Das Ende des Prozesses ist der rote Pass.

Der Artikel von Markus Somm zeigt, dass der hohe Ausländeranteil in der Schweiz überhaupt nicht durch hohe Einbürgerungshürden künstlich hochgehalten wird, sondern dass die Schweiz im Gegenteil im europäischen Vergleich großzügig einbürgert. Der rekordhohe Ausländeranteil in der Eidgenossenschaft hat andere Gründe. Diesbezügliche Vorurteile halten sich aber hartnäckig, weil sich das Verfahren komplett von denjenigen anderer Länder unterscheidet.

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