Schwedische Energieministerin rechnet mit deutscher Energiepolitik ab
Die schwedische Energieministerin Ebba Busch hat die deutsche Energiepolitik und insbesondere Wirtschaftsminister Robert Habeck scharf kritisiert. Auslöser für die deutlichen Worte der konservativen Politikerin war eine massive Preissteigerung am europäischen Strommarkt während der jüngsten Dunkelflaute.
Dramatische Preissteigerungen durch Dunkelflaute
Am vergangenen Donnerstag führte eine sogenannte Dunkelflaute zu extremen Verwerfungen am Strommarkt. Bei bewölktem Himmel und Windstille produzierten weder Solar- noch Windkraftanlagen nennenswerte Strommengen. Die Folge: Die Preise schossen in Deutschland zeitweise auf das Zehnfache des üblichen Niveaus - bis zu 1000 Euro pro Megawattstunde mussten gezahlt werden.
Schweden leidet unter deutscher Energiepolitik
Auch im eigentlich mit günstiger Wasserkraft gesegneten Schweden stiegen die Preise dramatisch an. Im Süden des Landes verzehnfachten sich die Börsenpreise auf über 300 Euro pro Megawattstunde. Die schwedische Energieministerin machte dafür vor allem die deutsche Politik verantwortlich.
"Es ist schwer für eine industrielle Wirtschaft, sich für ihren Wohlstand auf das Wohlwollen der Wettergötter zu verlassen", kritisierte Busch mit deutlichen Worten die deutsche Energiewende.
Kritik am deutschen Atomausstieg
Besonders der deutsche Atomausstieg steht in der Kritik der schwedischen Ministerin. Die künstliche Verknappung des Stromangebots durch die Abschaltung der Kernkraftwerke würde in Mangelsituationen die Preise für alle europäischen Länder in die Höhe treiben. Durch den eng verzahnten europäischen Strommarkt seien davon auch die schwedischen Verbraucher betroffen.
Forderung nach Strompreiszonen
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Weigerung Deutschlands, verschiedene Strompreiszonen einzuführen. In Schweden existieren bereits vier Preiszonen, die die unterschiedliche Verfügbarkeit von Strom im Land widerspiegeln. Eine solche Aufteilung würde nach Ansicht von Experten auch in Deutschland zu effizienteren Preissignalen führen.
Komplexe Gemengelage statt einfacher Schuldzuweisung
Eine genauere Analyse zeigt allerdings, dass die Situation komplexer ist als von der schwedischen Ministerin dargestellt. Auch Schweden hatte während der Dunkelflaute mit eigenen Produktionsproblemen zu kämpfen:
- Die Windkraftproduktion brach um ein Drittel ein
- Das südschwedische Atomkraftwerk Forsmark 3 war wegen Wartungsarbeiten vom Netz
- Schweden musste selbst größere Strommengen aus Norwegen und Finnland importieren
Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr die Schwächen der deutschen Energiepolitik auf. Eine ideologiegetriebene Energiewende ohne ausreichende Backup-Systeme und der überhastete Atomausstieg rächen sich nun in Form von extremen Preissteigerungen - nicht nur in Deutschland, sondern auch bei unseren europäischen Nachbarn.
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