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07.11.2024
07:18 Uhr

Scholz' Letzte Projekte: Was der Kanzler bis Jahresende noch durchsetzen will

Scholz' Letzte Projekte: Was der Kanzler bis Jahresende noch durchsetzen will

Die politische Landschaft in Deutschland steht vor einem Umbruch. Die Ampelkoalition ist zerbrochen, doch Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich entschlossen, bis Jahresende noch zentrale Projekte durch das Parlament zu bringen. Trotz des Ausstiegs der FDP und der damit verbundenen fehlenden Mehrheit im Bundestag, arbeitet Scholz mit Hochdruck daran, seine Vorhaben umzusetzen.

Steuerliche Entlastungen

Ein zentrales Anliegen des Kanzlers ist die steuerliche Entlastung der Bürgerinnen und Bürger. Scholz möchte sicherstellen, dass die Effekte der Inflation bei der Einkommensteuer ausgeglichen werden. Dies soll durch eine Anpassung des Steuertarifs und des Grundfreibetrags geschehen, um die sogenannte Kalte Progression zu vermeiden. Diese Maßnahmen sollen gewährleisten, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab dem 1. Januar mehr Netto vom Brutto haben.

Rentenpaket

Ein weiteres bedeutendes Projekt ist das Rentenpaket, das die Stabilisierung der gesetzlichen Rente zum Ziel hat. Der Bundestag hat sich bereits in erster Lesung mit dem Paket befasst. Es soll ein stabiles Rentenniveau garantieren und die Rentenbezüge an die Lohnentwicklung koppeln. Aufgrund der alternden Bevölkerung wird dies jedoch immer teurer, was zu höheren Beiträgen für jüngere Generationen führen könnte. Die Koalition plant, diese Mehrkosten durch Investitionen am Aktienmarkt abzufedern.

Asylpolitik

Auch in der Asylpolitik will Scholz noch vor Jahresende Fortschritte erzielen. Die schnelle Umsetzung der Regeln des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems steht dabei im Fokus. Diese Reform sieht unter anderem eine verpflichtende Identitätskontrolle bei Ankommenden vor und soll sicherstellen, dass Asylbewerber mit einer EU-weiten Schutzquote von unter 20 Prozent ihr Verfahren an der EU-Außengrenze durchlaufen.

Hilfen für die Industrie

Die deutsche Industrie befindet sich in einer Konjunkturflaute. Um den Standort zu stärken, plant Scholz Sofortmaßnahmen, die unter anderem eine Deckelung der Netzentgelte für Unternehmen und neue Fördermaßnahmen für den Absatz von Elektroautos umfassen. Diese Maßnahmen sollen Arbeitsplätze in der Automobilindustrie und bei Zuliefererbetrieben sichern. Allerdings werden diese Maßnahmen Milliarden kosten.

Zusammenarbeit mit Merz

Um diese Projekte erfolgreich umzusetzen, sucht Scholz die Unterstützung des Oppositionsführers Friedrich Merz. Der Kanzler möchte in den Bereichen Wirtschaft und Verteidigung konstruktiv mit der CDU zusammenarbeiten. Er betont, dass die deutsche Wirtschaft nicht bis nach möglichen Neuwahlen warten könne und dass Klarheit über die Finanzierung der Sicherheit und Verteidigung notwendig sei.

Dringender Nachtragshaushalt

Ein weiterer dringender Punkt, den Scholz nicht explizit genannt hat, ist der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr. Ohne diesen könnte eine Haushaltssperre drohen, was große Unsicherheit für viele Angestellte und Projektmitarbeiter bedeuten würde. Auch der Haushalt für 2025 ist noch nicht beschlossen, was das kommende Jahr mit einer vorläufigen Haushaltsführung beginnen lässt.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Scholz seine ambitionierten Pläne trotz der schwierigen politischen Lage umsetzen kann. Die Herausforderungen sind groß, doch der Kanzler scheint fest entschlossen, seine Projekte voranzutreiben und wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen.

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