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02.08.2024
05:46 Uhr

Publizistin Schwarzer kritisiert Zulassung von Boxerin

Publizistin Schwarzer kritisiert Zulassung von Boxerin

Heftige Kritik an der Zulassung von Imane Khelif

Die bekannte Publizistin Alice Schwarzer hat die Zulassung der algerischen Boxerin Imane Khelif scharf kritisiert. Am Donnerstag gewann Khelif das Achtelfinale, nachdem ihre Gegnerin nach nur 46 Sekunden aufgegeben hatte. Bereits 2020 schied sie im Achtelfinale gegen Kellie Harrington aus. Schwarzer äußerte sich in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe) zu dem Vorfall.

Schwarzers deutliche Worte

„Es ist natürlich grotesk, zu behaupten, ein als Mann geborener Mensch könne durch Hormone und Operationen einen Körper wie eine Frau haben, was auch mit diesem tragischen Boxkampf bewiesen wurde“, sagte Schwarzer. Sie hoffe, dass das Olympische Komitee endlich begreife.

Hintergründe zu Imane Khelif

Imane Khelif ist nicht als Junge, sondern als Mädchen aufgewachsen. In Algerien ist es nicht möglich, den Geschlechtseintrag zu wechseln. Es gibt keine Beweise für die Behauptung, Khelif habe Hormone genommen und Operationen an ihrem Körper durchführen lassen. Diese medizinischen Maßnahmen sind in Algerien nicht legal.

Intergeschlechtlichkeit als mögliche Erklärung

Bei Khelif könnte eine angeborene Variation der körperlichen Geschlechtsmerkmale vorliegen. Häufig werden diese Varianten unter dem Überbegriff „Intergeschlechtlichkeit“ zusammengefasst. Bei intergeschlechtlichen Menschen können körperliche Geschlechtsmerkmale, wie beispielsweise der Chromosomensatz, die Hormonproduktion oder die Geschlechtsorgane, nicht einheitlich oder nicht ausschließlich als männlich oder weiblich eingeordnet werden. Diese angeborenen Variationen können bei der Geburt oder auch später sichtbar werden, manchmal bleiben sie unbemerkt. Experten schätzen, dass zwischen 0,05 Prozent und 1,7 Prozent der Bevölkerung intergeschlechtlich sind.

Widersprüchliche Aussagen der International Boxing Association (IBA)

Im Vorfeld der Boxweltmeisterschaften 2023 wurde Khelif von der International Boxing Association (IBA) ausgeschlossen. Die Aussagen der IBA darüber, welche Tests an der Boxerin durchgeführt wurden und welche Ergebnisse diese brachten, sind widersprüchlich. Die Rede war von einem XY-Chromosomensatz und von vergleichsweise hohen Testosteronwerten.

Forderungen nach klaren Regelungen

Die Debatte um die Teilnahme von Athletinnen und Athleten mit intergeschlechtlichen Merkmalen oder Transgender-Hintergrund an Wettkämpfen ist nicht neu. Viele fordern klare Regelungen und transparente Verfahren, um sicherzustellen, dass alle Sportlerinnen und Sportler fair behandelt werden. Doch gerade in Deutschland zeigt sich wieder einmal, wie sehr die politische Korrektheit und ideologische Verblendung den gesunden Menschenverstand überlagern.

Die aktuellen Entwicklungen werfen Fragen auf, die weit über den Sport hinausgehen. Es bleibt abzuwarten, ob das Olympische Komitee und andere Sportverbände endlich zu einer Lösung finden, die sowohl fair als auch wissenschaftlich fundiert ist. Bis dahin wird die Diskussion um die Zulassung von Athletinnen wie Imane Khelif sicherlich weitergehen.

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