Prorussische Parteien dominieren: Internationale Medien berichten über Ostdeutschland-Wahlen
Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Von der New York Times bis zur Moskauer Wedomosti – internationale Medien verfolgen die politischen Entwicklungen in Ostdeutschland mit großem Interesse. Besonders im Fokus stehen die Wahlerfolge der AfD und des BSW, die als „politisches Erdbeben“ beschrieben werden.
Reaktionen aus den USA
Das Wall Street Journal aus New York analysiert die Wahlergebnisse als „politisches Erdbeben“, das die Ampel-Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz weiter unter Druck setze. Laut einem Reporter der amerikanischen Tageszeitung geraten zentristische Parteien zunehmend unter Druck – ein Meilenstein in der bundesdeutschen Politiklandschaft.
Die Washington Post hebt hervor, dass der Erfolg der Thüringer AfD in der Nachkriegsgeschichte des Landes der erste Sieg einer rechtsextremen Partei sei. Zudem würden die deutlichen Zugewinne des „prorussischen Bündnisses Sahra Wagenknecht“ die Krise der Bundesregierung in Berlin weiter verschärfen.
Russische und ukrainische Perspektive
Auch in Russland und der Ukraine wird die Wahl intensiv beobachtet. Die russische Tageszeitung Wedomosti bezeichnet die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen als weitere Niederlage für Bundeskanzler Scholz und seine Regierung. Die dramatischen Abstürze der Regierungsparteien könnten Forderungen nach Neuwahlen neu entfachen.
Die ukrainische Nachrichtenagentur UNN berichtet von einem Erfolg „prorussischer Parteien“ bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen. Laut den ukrainischen Medien erhielten diese Parteien in Sachsen 46,9 Prozent der Stimmen, während in Thüringen zwei Drittel „prorussisch“ gewählt hätten. Die AfD gewann in Thüringen mit 32,8 Prozent der Stimmen, das BSW wurde mit 15,8 Prozent Dritter und die Linke erreichte 13,1 Prozent.
Europäische Medienlandschaft
Die zweitgrößte Tageszeitung in Polen, die Gazeta Wyborcza, schreibt, dass die Landtagswahlen sehr wohl Auswirkungen auf die Bundespolitik haben werden. Das schlechte Ergebnis in den Bundesländern könnte die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung beeinträchtigen und die Frage aufwerfen, ob sie noch den Regierungsauftrag für sich beanspruchen kann.
Der Business Insider Polska betont, dass die CDU die einzige „Mainstream-Partei“ sei, die „gut“ abgeschnitten habe. In Sachsen gewann die Partei von Michael Kretschmer mit 31,9 Prozentpunkten; in Thüringen bekam die Union mit Mario Voigt 23,6 Prozent und wurde Zweiter.
Kritik an der Bundesregierung
Der Guardian aus Großbritannien spricht von einer „Katastrophe“ für Scholz, während die italienische La Republica Kremlchef Wladimir Putin als Gewinner der ostdeutschen Wahlen tituliert. Die Neue Zürcher Zeitung schreibt, dass der Triumph der AfD belege, dass viele Wähler sich weder von den Berichten des Inlandsgeheimdienstes noch von den Warnungen der politischen Konkurrenz beeindrucken lassen.
Im französischen Radio hört man, die Bundesregierung müsse mit den ostdeutschen Wahlergebnissen „schwere Rückschläge“ verkraften. Und die nächste Niederlage sei schon im Anflug – die Wahlen in Brandenburg stünden nämlich vor der Tür.
Die Wahlergebnisse in Ostdeutschland zeigen deutlich, dass die Stimmung im Land sich verändert hat. Die Erfolge der AfD und des BSW sind ein klares Zeichen des Unmuts gegenüber der aktuellen Regierung und ihrer Politik. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die zukünftige politische Landschaft Deutschlands auswirken werden.
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