Pflege in Deutschland: Teurer und schlechter trotz Reformen
Die Pflege in Deutschland hat sich erneut als extrem kostspielig und ineffizient erwiesen. Trotz der Reformversuche von Gesundheitsminister Karl Lauterbach steigen die Kosten weiter an, während die Qualität der Versorgung dramatisch abnimmt. Ein bemerkenswerter Gerichtsprozess in Bayern verdeutlicht die prekäre Lage.
Gerichtsprozess in Würzburg: Ein Weckruf für die Pflege
In Würzburg hat ein Pflegeheim die Aufsichtsbehörde verklagt, weil es die vorgeschriebenen „Klingelzeiten“ von fünf Minuten nicht mehr einhalten kann. Dies zeigt das zentrale Problem der Pflegequalität und Patientensicherheit in Deutschland, wie der Pflegeschutzbund BIVA betont. „Es ist alarmierend, dass es überhaupt zu einem Rechtsstreit über eine so grundlegende Frage wie die Reaktionszeit auf Klingelrufe kommen muss“, sagt BIVA-Vorsitzender Dr. Manfred Stegger.
Die Situation ist besorgniserregend: Pflegebedürftige Menschen sind auf schnelle Hilfe angewiesen, und lange Wartezeiten können deren Gesundheit gefährden. Dennoch ist die Kritik am Würzburger Heim fehl am Platz, denn die Heimführung macht auf die dramatische Lage in der Pflege aufmerksam. Andere Heime greifen zu inakzeptablen Methoden, wie das Platzieren der Klingeln außer Reichweite der Bewohner.
Die finanziellen Belastungen der Pflegeheime
Die deutschen Pflegeheime stehen vor einer Insolvenzwelle, die durch politische Fehlentscheidungen verursacht wurde. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lässt die Heime mit steigenden Kosten durch Inflation, Strompreise und höhere Gehälter allein. Städte und Kreise verstärken die Finanznot, indem sie ihre Schulden gegenüber den Heimen oft erst verspätet begleichen.
Der Arbeitgeberverband Pflege warnt, dass Pflegeplätze zum Luxusgut werden. „Steigende Sachkosten sowie höhere Pflegelöhne treiben die Preise“, sagt dessen Präsident Thomas Greiner. Die verantwortlichen Minister hätten Bedürftigen und Angehörigen Sand in die Augen gestreut, indem sie versprachen, dass höhere Löhne für Pfleger keine Auswirkungen auf die Kosten hätten. Das Gegenteil ist der Fall.
Hohe Eigenanteile und unzureichende Reformen
Eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen zeigt, dass Bewohner oder ihre Angehörigen im Monat 2871 Euro an Eigenanteil für das Leben im Pflegeheim bezahlen müssen – 211 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Im zweiten Jahr im Heim sinken die Kosten auf 2620 Euro im Monat, was immer noch 233 Euro mehr als im Vorjahr sind. Die steigenden Löhne der Pfleger sind nur ein Grund für die höheren Preise.
Die Pfleger müssen gut bezahlt werden, da es bereits jetzt schwer ist, genügend qualifiziertes Personal zu finden. Doch die Politik versagt auch in anderen Bereichen, etwa bei den Ausbildungskosten für Pfleger, die anteilig von Pflegeheimbewohnern querfinanziert werden. Dies sei keine faire Lastenverteilung, klagen die Ersatzkassen, und solle über Steuern von der Allgemeinheit bezahlt werden.
Bürokratie und weitere Reformversprechen
Ein weiteres Problem ist die Bürokratie, die die Pfleger mit Datensammelwut erstickt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat zwar eine Pflegereform umgesetzt und verspricht eine weitere, doch Arbeitnehmern bringen Lauterbachs Reformen nur höhere Beitragssätze. Bewohner zahlen mehr fürs Heim, und die Leistungen dort werden schlechter.
Mehr Geld für schlechtere Pflege ist das Ergebnis nach drei Jahren Karl Lauterbach. In seinem Umfeld glaubt niemand, dass es nach der nächsten Reform besser wird – nicht einmal Lauterbach selbst, der bereits angekündigt hat, dass sich mit den bisherigen Pflegebeiträgen die Qualität nicht halten lasse.
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