Paderborner Polizei empfiehlt lautes Singen bei Angriffen
Die Paderborner Polizei hat eine neue Empfehlung ausgesprochen, die bei vielen Bürgern auf Unverständnis stoßen dürfte. Nach der Berliner Polizei rät nun auch die Paderborner Polizei dazu, im Falle eines Angriffs den Täter durch lautes Singen oder Vortäuschen von Übelkeit zu verwirren. Diese ungewöhnlichen Ratschläge sollen dazu dienen, den Angreifer aus dem Konzept zu bringen und somit die Gefahr zu verringern.
Verwirrung als Selbstverteidigung
Die Paderborner Polizei hat sich offenbar die Ideen des Berliner Polizeipräsidenten zu eigen gemacht, die bereits in der Hauptstadt für Aufsehen gesorgt hatten. Damals hatte die Berliner Polizei ähnliche Empfehlungen veröffentlicht, diese jedoch nach massiver Kritik und insbesondere nach dem Anschlag von Solingen wieder zurückgezogen. Trotzdem scheint die Paderborner Polizei diese Ratschläge als sinnvoll zu erachten und gibt sie nun an die Bürger weiter.
Tipps zur Konfliktvermeidung
In ihrer Mitteilung betont die Paderborner Polizei, dass die Tipps zur Vermeidung von Konflikten auf polizeilichen Erfahrungen basieren. An erster Stelle wird darauf hingewiesen, sich umsichtig zu verhalten und mögliche Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen. Auch solle man auf sein Bauchgefühl hören und bei Bedarf die Straßenseite wechseln, wenn einem bedrohlich erscheinende Personen entgegenkommen.
Erst an siebter Stelle wird der naheliegende Hinweis gegeben, schnellstmöglich die Flucht zu ergreifen. Stattdessen wird vorrangig empfohlen, Übelkeit vorzutäuschen oder laut zu singen, um den Täter zu verwirren. Diese Empfehlungen haben jedoch bereits in der Vergangenheit für Unverständnis gesorgt und wurden von vielen Seiten als realitätsfern kritisiert.
Kritik an den Empfehlungen
Die Ähnlichkeit der Vorschläge der Paderborner Polizei mit denen der Berliner Polizei ist kein Zufall. Als Quelle für ihre Hinweise gibt die Paderborner Polizei den Polizeipräsidenten von Berlin an. Doch gerade diese Empfehlungen stehen in der Kritik, da sie von vielen Bürgern als unzureichend und nicht praktikabel angesehen werden.
Die Frage stellt sich, ob solche Ratschläge tatsächlich im Ernstfall helfen können oder ob sie nicht eher die Hilflosigkeit der Polizei im Umgang mit zunehmender Gewalt widerspiegeln. Es bleibt abzuwarten, ob die Paderborner Polizei nach ähnlicher Kritik wie in Berlin ihre Empfehlungen ebenfalls zurückziehen wird.
Fazit
Die neuen Empfehlungen der Paderborner Polizei, bei einem Angriff laut zu singen oder Übelkeit vorzutäuschen, stoßen auf gemischte Reaktionen. Während die Polizei betont, dass diese Ratschläge auf Erfahrungen basieren, sehen viele Bürger darin eher ein Zeichen der Hilflosigkeit. Es bleibt zu hoffen, dass die Polizei ihre Strategien zur Vermeidung von Gewalt weiterentwickelt und praktikablere Lösungen anbietet, die den Bürgern tatsächlich Sicherheit bieten.