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23.09.2024
07:04 Uhr

NatWest Bank führt kontroverses Zahlungstracking-System ein: Ein Angriff auf traditionelle Ernährungsgewohnheiten?

NatWest Bank führt kontroverses Zahlungstracking-System ein: Ein Angriff auf traditionelle Ernährungsgewohnheiten?

Die NatWest Bank, eine der größten internationalen Banken mit Sitz in London, hat ein neues System zur Überwachung von Zahlungsvorgängen eingeführt. Dieses System, bekannt als "Carbon Footprint Tracker", zielt darauf ab, die Einkäufe ihrer Kunden zu verfolgen und insbesondere den Kauf von Fleisch- und Milchprodukten zu reduzieren. Diese Maßnahme wird als Teil der Bemühungen zur Bekämpfung der sogenannten "Klimakrise" präsentiert.

Überwachung und Bevormundung durch die Bank

Das System überwacht die Ausgaben der Kunden und gibt Warnungen aus, wenn sie Fleisch- und Milchprodukte kaufen. Diese Warnungen sollen die Kunden darauf hinweisen, dass ihre Lebensmittelkäufe angeblich den Klimawandel verursachen. Die Nutzer der Smartphone-Banking-App von NatWest erhalten Nachrichten, die sie auffordern, Produkte wie Rindfleisch und Milch durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen. Zudem werden die Kunden gedrängt, an "Veggie Mondays" teilzunehmen und sich überwiegend pflanzlich zu ernähren, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Ein Eingriff in persönliche Entscheidungen

Diese Maßnahmen haben zu erheblichen Kontroversen geführt, insbesondere unter britischen Landwirten. Der britische Bauernverband National Farmer’s Union (NFU) hat NatWest dafür kritisiert, zu vereinfachte Botschaften zu verbreiten, die die Komplexität eines nachhaltigen Lebensmittelsystems nicht berücksichtigen. David Barton, Vorsitzender des NFU-Vorstandes für Viehzucht, betonte, dass die Ernährung eine persönliche Entscheidung sei und in Kenntnis der Sachlage getroffen werden sollte.

Widerstand und Anpassungen

Nach monatelangen Verhandlungen erklärte sich die Bank bereit, die Formulierungen in ihrer App zu ändern. Auf Druck der NFU wurde eine Empfehlung zum Kauf lokaler, britischer Produkte hinzugefügt. Dennoch bleibt die NFU der Ansicht, dass diese Änderungen nicht ausreichend sind. Barton hob hervor, dass die britische Fleisch- und Milchwirtschaft zu den nachhaltigsten der Welt gehört und die Emissionen von Rindfleisch im Vereinigten Königreich weniger als die Hälfte des weltweiten Durchschnitts betragen.

Ein Schritt zu weit?

Die Einführung des "Carbon Footprint Tracker" wirft die Frage auf, ob Banken das Recht haben, derart tief in die persönlichen Entscheidungen ihrer Kunden einzugreifen. Während die Unterstützung für nachhaltige Projekte begrüßenswert ist, stellt sich die Frage, ob die Bevormundung der Kunden der richtige Weg ist. Kritiker sehen in diesem Schritt einen weiteren Versuch, die persönliche Freiheit und die traditionellen Werte zu untergraben.

Fazit

Die NatWest Bank steht vor der Herausforderung, einen Balanceakt zwischen der Förderung von Nachhaltigkeit und dem Respekt vor persönlichen Entscheidungen zu meistern. Es bleibt abzuwarten, wie die Kunden und die breite Öffentlichkeit auf diese Maßnahmen reagieren werden. Eines ist jedoch sicher: Die Diskussion über den richtigen Weg zu einer nachhaltigen Zukunft ist längst nicht abgeschlossen.

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