Nach der US-Wahl: Demokraten müssen schmerzhafte Niederlage gegen Trump aufarbeiten
Die Demokratische Partei steht nach der überraschenden Wahlniederlage von Kamala Harris gegen Donald Trump vor einem Scherbenhaufen. Die schmerzhafte Analyse der Ursachen hat bereits begonnen und offenbart grundlegende Probleme in der Ausrichtung der Partei.
Das fatale Zögern Joe Bidens
Ein zentraler Kritikpunkt richtet sich gegen den scheidenden Präsidenten Joe Biden. Sein langes Festhalten am Amt und das späte Eingeständnis seiner nachlassenden Kräfte hätten der Partei wertvolle Zeit für einen geordneten Übergang genommen. Vizepräsidentin Harris seien dadurch nur dreieinhalb Monate für ihren Wahlkampf geblieben - viel zu wenig Zeit, um sich als überzeugende Alternative zu Trump zu positionieren.
Der verhängnisvolle Bruch mit der Arbeiterschaft
Besonders alarmierend für die Demokraten dürfte der fortschreitende Verlust der traditionellen Arbeiterwählerschaft sein. Die Partei, die sich einst als Stimme der "kleinen Leute" verstand, hat offenbar den Kontakt zu ihrer einstigen Kernwählerschaft verloren. Selbst in klassischen Arbeiterhochburgen wie Pennsylvania, Michigan und Wisconsin konnte Harris nicht punkten.
"Wir müssen in uns gehen und uns fragen, warum wir zu Menschen der Arbeiterklasse und den Themen, die sie bewegen, keine Tuchfühlung mehr bekommen", mahnt die Kongressabgeordnete Nikki Budzinski.
Dramatischer Einbruch bei Latino-Wählern
Besonders besorgniserregend für die Demokraten: Der massive Einbruch bei Latino-Wählern. Während Barack Obama 2012 noch 71 Prozent der hispanischen Stimmen erhielt, kam Harris nur noch auf 53 Prozent. Bei Latino-Männern lag Trump mit 54 Prozent sogar vorn - ein historischer Wendepunkt.
Ideologische Fehlausrichtung der Demokraten
Die Gründe für diese Entwicklung scheinen vielschichtig. Die Demokraten hätten sich zu sehr auf urbane, akademisch gebildete Wählerschichten konzentriert und dabei die Alltagssorgen der Arbeiterschaft aus den Augen verloren. Themen wie Klimaschutz, Gender-Politik und liberale Einwanderungspolitik mögen bei städtischen Eliten verfangen - an den Küchentischen der Arbeiterfamilien, wo die steigenden Lebenshaltungskosten die Menschen umtreiben, gehen sie vorbei.
Trumps populistische Versprechen verfangen
Donald Trump hingegen gelang es mit seiner direkten, oft populistischen Ansprache, genau diese Wählerschichten zu erreichen. Seine einfachen Botschaften und wirtschaftlichen Versprechen verfingen bei Menschen, die sich von den Demokraten nicht mehr verstanden fühlen.
Der linke Senator Bernie Sanders brachte die Situation auf den Punkt: Eine Demokratische Partei, die die Arbeiterklasse im Stich gelassen habe, müsse sich nicht wundern, wenn sie von ebendieser Arbeiterklasse verlassen werde. Diese bittere Lektion könnte die Partei nun zu einer grundlegenden Neuausrichtung zwingen.
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