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22.10.2024
14:54 Uhr

Medvedev warnt vor 'totalem Krieg': Ein Appell für ein Gleichgewicht der Kräfte

Medvedev warnt vor 'totalem Krieg': Ein Appell für ein Gleichgewicht der Kräfte

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat am Montag eindringlich vor den Gefahren einer unkontrollierten Machtpolitik der USA gewarnt. Laut Medwedew, der derzeit als stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates fungiert, müsse Washington seine Ambitionen auf "Weltherrschaft" aufgeben, um einen Krieg zu vermeiden, der zur "vollständigen Auslöschung" der Menschheit führen könnte.

Medwedew äußerte seine Bedenken im Kontext des bevorstehenden BRICS-Gipfels in der russischen Stadt Kasan, der am Dienstag beginnt. Auf seinem Telegram-Kanal schrieb er, dass das Ziel der USA die "Herrschaft über die Alte Welt sowie über den Rest der Welt" sei. Diese Politik führe jedoch lediglich zur "Schwächung und Demütigung des Westens, einschließlich Europas", innerhalb der modernen multipolaren Weltordnung.

Ein Gleichgewicht der Kräfte als Lösung

Medwedew betonte, dass die Welt ein Gleichgewicht der Kräfte benötige, anstatt einer dominanten Macht. Dies bedeute, dass es ein "vollwertiges Gegengewicht" zu den USA geben müsse, ähnlich wie zu Zeiten der UdSSR. Er argumentierte, dass die Entwicklung von BRICS als globale Macht, ebenso wie das Wachstum ähnlicher regionaler Bündnisse und die umfassende Entwicklung der Beziehungen zu den Ländern des Globalen Südens, Anzeichen dafür seien, dass ein solches Gleichgewicht bereits im Entstehen begriffen sei.

"Die Alternative zu einem solchen Gleichgewicht der Kräfte ist ein totaler Krieg, der zur vollständigen Auslöschung der Menschheit führt," warnte der hochrangige Beamte. Eine Welt ohne Gleichgewicht werde unter den heutigen Bedingungen nicht einmal ein Jahrzehnt überstehen. Wenn der Westen diese einfache Wahrheit nicht erkenne, sei es das Ende für alle. Und dies sei keine Situation, in der der Tod einiger den Sieg anderer bedeute.

BRICS: Ein aufstrebendes Gegengewicht

BRICS, das weithin als Rivale der G7-Gruppe der Länder angesehen wird, hält später in dieser Woche seinen 16. jährlichen Gipfel ab. Ursprünglich im Jahr 2006 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet, besteht es nun aus neun Ländern, darunter Südafrika, Ägypten, Iran, Äthiopien und die VAE. Diese Länder repräsentieren etwa 46% der Weltbevölkerung und über 36% des globalen BIP, so Schätzungen globaler Finanzinstitutionen.

Viele Analysten haben vorgeschlagen, dass die rasche Entwicklung der Gruppe ein Zeichen dafür sei, dass das westliche Monopol über das internationale System vorbei ist und die Welt fest auf dem Weg zur Multipolarität ist.

Medwedew, der von 2008 bis 2012 russischer Präsident war und bis 2020 als Premierminister diente, ist bekannt für seine harte Haltung im Ukraine-Konflikt und gegen die Sanktionspolitik des Westens gegenüber Russland. Er hat die USA auch beschuldigt, eine Agenda des "globalen Neokolonialismus" zu verfolgen.

Der bevorstehende BRICS-Gipfel könnte daher eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer neuen Weltordnung spielen, die auf einem Gleichgewicht der Kräfte basiert und die Gefahr eines totalen Krieges abwendet.

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