Manipulative Umfrage: Harris vor Trump? Reuters/Ipsos unter Beschuss
Kurz nach dem Wechsel des Spitzenkandidaten für das Weiße Haus nach dem Rückzug von Joe Biden, veröffentlichte Ipsos im Auftrag von Reuters eine sogenannte "Schock-Umfrage". Dieser Umfrage zufolge würde Kamala Harris vor Donald Trump liegen. Doch die Umfrage hat einen Haken. Will man so die Wähler beeinflussen?
Fragwürdige Repräsentativität
Umfragen zu Wahlen sind nur dann wirklich brauchbar, wenn sie auf Basis eines repräsentativen Durchschnitts der potenziellen Wählerschaft durchgeführt werden. In den Vereinigten Staaten müssen sich die Wahlberechtigten überhaupt erst als Wähler registrieren lassen. Beispielsweise haben sich im Jahr 2022 zu den Midterm-Wahlen nur 161,4 von 233,5 Millionen Wahlberechtigten registriert.
Dabei gilt, dass ältere Amerikaner sich eher registrieren lassen als jüngere, Frauen leicht überrepräsentiert sind und Weiße gegenüber anderen ethnischen Gruppen (insbesondere Hispanics) dominieren. Verheiratete Leute wählen eher als Unverheiratete, und die Registrierungsrate im Süden ist niedriger als in anderen Landesteilen. Zudem lassen sich Menschen mit höherem Bildungsabschluss eher eintragen als jene mit niedriger Bildung.
Manipulative Auswahl der Befragten
Die jüngst veröffentlichte "Schock-Umfrage" von Ipsos im Auftrag von Reuters, wonach Kamala Harris mit 44 Prozent vor Donald Trump liege, welcher nur 42 Prozent erhalte, ist problematisch. Befragt wurden 426 Demokraten (37,3 Prozent), 376 Republikaner (32,9 Prozent) und 341 Unabhängige (29,8 Prozent). Damit sind die Demokraten gegenüber den Unabhängigen deutlich überrepräsentiert.
Bei einer so großen und vielfältigen Wählerschaft wie in den USA sind 1.143 Befragte keineswegs repräsentativ. Dies ermöglicht enormen "Spielraum" für "statistische Anpassungen". Offenbar ist es das Ziel, einen künstlichen Harris-Hype zu erzeugen und mehr Menschen dazu zu bringen, "auf das Siegerpferd" zu setzen – ein altbekannter Trick in der Wahlpsychologie.
Widersprüchliche Umfrageergebnisse
Interessanterweise liegt Donald Trump laut der New York Times (die nicht gerade als Trump-freundlich gilt) in den Umfragen im Vergleich zu Kamala Harris weiterhin mit 48 zu 45 Prozent deutlich vorne. Mehr noch, faktisch alle anderen während der letzten Tage durchgeführten Umfragen zeigen eine mehr oder weniger deutliche Führung des Republikaners in der Wählergunst von einem bis acht Prozent.
Nur Ipsos/Reuters schert – infolge einer manipulativen Auswahl der Befragten nach Parteipräferenz – deutlich aus. Dies wirft Fragen über die Integrität und die Absichten hinter dieser Umfrage auf. Es scheint, als ob die Medien erneut versuchen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und die politische Landschaft zu ihren Gunsten zu manipulieren.
Fazit
Diese jüngste Umfrage von Ipsos im Auftrag von Reuters zeigt einmal mehr, wie leicht manipulative Techniken in der Wahlpsychologie angewendet werden können, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, wie die Wähler auf diese und andere Umfragen reagieren werden. Eines ist jedoch sicher: Die politische Landschaft in den USA bleibt weiterhin stark polarisiert.