Machtwechsel in Syrien: Assad-Regime bricht nach 54 Jahren zusammen
In einer dramatischen Entwicklung musste der syrische Machthaber Bashar al-Assad in der Nacht zum Sonntag aus seinem Land fliehen. Nach 54 Jahren Herrschaft der Assad-Familie über Syrien markiert dieser Moment eine historische Zeitenwende für das kriegsgebeutelte Land.
Blitzartiger Zusammenbruch des Regimes
Die Geschwindigkeit, mit der das Assad-Regime kollabierte, überraschte selbst erfahrene Beobachter. In weniger als zwei Wochen gelang es den von Islamisten dominierten Rebellenmilizen, die syrische Armee nahezu vollständig zu zerschlagen. Die Offensive begann am 27. November in Aleppo und führte zu einem beispiellosen Dominoeffekt.
Fehlende Kampfmoral in Assads Armee
Besonders bemerkenswert war die mangelnde Gegenwehr der regulären Streitkräfte. Obwohl Assad über eine zahlenmäßige Überlegenheit von 30.000 zu 10.000 Soldaten verfügte, ergaben sich seine Truppen reihenweise oder flohen. Dies offenbart die wahre Schwäche des Regimes: Es regierte durch Angst und Gewalt, aber ohne echte Legitimität in der Bevölkerung.
Geopolitische Auswirkungen
Der Sturz Assads bedeutet auch eine empfindliche Niederlage für seine wichtigsten Verbündeten Russland und Iran. Besonders der Kreml unter Putin erleidet einen schweren Rückschlag. Der strategisch wichtige russische Marinestützpunkt in Tartus, der einzige im Mittelmeer, dürfte kaum zu halten sein.
Die neue Situation zeigt deutlich die Schwäche Russlands: Putin kann seine Verbündeten nicht mehr effektiv schützen - ein fatales Signal an andere vom Kreml abhängige Regime.
Erdogans geschicktes Spiel
Als großer Gewinner dieser Entwicklung erscheint der türkische Präsident Erdogan. Durch geschickte Unterstützung der Rebellengruppen gelang es ihm, sowohl Assad als auch Putin zu schwächen und den türkischen Einfluss in der Region auszubauen.
Unsichere Zukunft für Syrien
Die Zukunft Syriens bleibt ungewiss. Die islamistische Rebellengruppe HTS wird voraussichtlich zur dominierenden Kraft, steht aber vor großen Herausforderungen:
- Integration religiöser Minderheiten, besonders der Alawiten
- Umgang mit den kurdischen Autonomiegebieten
- Beziehungen zu den verbliebenen russischen Truppen
- Aufbau einer funktionierenden Staatsstruktur
Nach 13 Jahren Bürgerkrieg sehnt sich die syrische Bevölkerung nach Frieden und Stabilität. Ob die neuen Machthaber diese Hoffnungen erfüllen können, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Syrien eine neue Chance auf Frieden erhält oder in weitere Konflikte stürzt.
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