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10.09.2024
13:53 Uhr

Long Covid und Post-Vac-Syndrom: Bayerisches Ärzteblatt stellt Definitionen in Frage

Long Covid und Post-Vac-Syndrom: Bayerisches Ärzteblatt stellt Definitionen in Frage

Das Bayerische Ärzteblatt hat kürzlich eine umfassende Analyse zum sogenannten Post-Vac-Syndrom (PVS) veröffentlicht und dabei die Definition von Long Covid (LC) kritisch hinterfragt. Das Fachmagazin beleuchtet den aktuellen Stand der Forschung und Versorgung und weist auf die Parallelen zwischen den Symptomen von Long Covid und den nach einer COVID-19-Impfung auftretenden Beschwerden hin.

Fragwürdige Diagnosen und unklare Ursachen

Transition News hat bereits mehrfach auf die Unklarheiten bezüglich der Long Covid-Definition hingewiesen. Ähnlich wie bei Covid gibt es auch bei Long Covid keine spezifischen Symptome. Diagnosen basieren oft auf positiven Ergebnissen von SARS-CoV-2-Tests, deren Zuverlässigkeit in Frage gestellt wird. Das Deutsche Ärzteblatt behauptet sogar, dass man an Long Covid erkranken könne, ohne jemals ein positives Testergebnis erhalten zu haben. Dies führt zu der Vermutung, dass die Symptome möglicherweise durch die mRNA-Injektionen gegen Covid verursacht werden könnten.

Post-Vac-Syndrom: Ein neuer Begriff für alte Probleme?

Um die durch Impfungen verursachten Schäden nicht weiter zu verheimlichen, wurde der Begriff Post-Vac-Syndrom (PVS) eingeführt. Das Bayerische Ärzteblatt berichtet, dass bereits im ersten Jahr der Impfkampagne Berichte über Patientinnen und Patienten vorlagen, die an LC-ähnlichen Symptomen litten, ohne zuvor an Covid erkrankt zu sein. Diese Symptome traten typischerweise einige Wochen nach der Impfung auf und hielten über Jahre an.

Vielfältige Symptome und schwierige Diagnosen

Die Autoren, Dr. Stephan Guevara Kam und Timo Limbach, stellen fest, dass die Beschwerden häufig Fatigue, kardiovaskuläre und neurologische Symptome umfassen. Körperliche oder geistige Anstrengung verschlechtert oft die Beschwerden, und phasenweise treten Gelenk-, Glieder- und Kopfschmerzen auf. Die Diagnose ist aufgrund der unspezifischen Symptome schwierig und erfordert eine umfassende Differenzialdiagnostik.

Unzureichende Datenlage und mangelhafte Versorgung

Zur Inzidenz von PVS gibt es bisher keine umfassenden Studien. Eine Analyse des Paul-Ehrlich-Instituts wird als ungeeignet erachtet, da die Diagnosen zu Beginn der Impfkampagne noch nicht bekannt waren. In der EMA-Datenbank waren bis Mai 2024 europaweit 424.177 Fatigue-Fälle nach Impfungen registriert, wobei sich 68 Prozent der Betroffenen nicht vollständig erholten. In der Marburger Post-Vac-Ambulanz standen 2023 über 7000 Patienten auf der Warteliste.

Therapieansätze und Herausforderungen

Die Autoren berichten über verschiedene Therapieansätze für das PVS, die teilweise denen von Long Covid ähneln. Es gibt jedoch bislang nur kleinere Studien oder Expertenmeinungen, und Daten aus großen, placebokontrollierten Studien fehlen. Heilversuche werden in Deutschland nach ausführlicher Diagnostik unter anderem in der Marburger Post-Vax-Ambulanz durchgeführt. Behandelt wird unter anderem mit Statinen, AT1-Antagonisten, Triple-Antikoagulation oder Blutwäscheverfahren. In den USA kommen auch Maraviroc, Ivermectin und Nattokinase zum Einsatz.

Selbsthilfe und Unterstützung

In dieser schwierigen Lage spielt die Selbsthilfe eine wichtige Rolle. Bundesweit gibt es zahlreiche Gruppen, die vom Bundesverband CoVeRSE unterstützt werden. Der Verein hilft Betroffenen, lokale Gruppen zu finden, in denen sie psychosoziale Entlastung erfahren und sich über Studien, Therapieangebote und Fachvorträge austauschen können. CoVeRSE war am Runden Tisch des Bundesministeriums für Gesundheit für LC und PVS beteiligt und legt Wert auf wissenschaftliche Evidenz.

Die Versorgung von PVS-Patienten bleibt jedoch ineffizient, und viele Patienten müssen die Koordination selbst übernehmen, was für Schwerkranke eine enorme Herausforderung darstellt. Betroffene sind oft erheblich eingeschränkt, viele berufsunfähig und werden häufig psychiatrisiert. Seit Januar 2024 haben sie Anspruch auf finanzielle Unterstützung, jedoch werden Anträge oft abgelehnt.

Die Autoren des Bayerischen Ärzteblatts fordern daher eine bessere Versorgung durch spezialisierte Ambulanzen und eine gezielte Förderung neuer Forschung, um den Betroffenen langfristig zu helfen.

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