
Kretschmers Forderung: Mehr Ostdeutsche in Merz-Kabinett - Ein längst überfälliger Schritt?
Die politische Landschaft Deutschlands steht vor einem bedeutenden Umbruch. Nach dem Machtwechsel in Berlin meldet sich nun Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit einer klaren Forderung zu Wort: Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz müsse deutlich mehr ostdeutsche Minister in ihre Reihen aufnehmen. Eine Forderung, die angesichts der jahrzehntelangen Unterrepräsentation des Ostens mehr als berechtigt erscheint.
Die ernüchternde Bilanz der Ampel-Regierung
Unter der Scholz-Regierung fristete der Osten ein regelrechtes Schattendasein im Kabinett. Lediglich zwei Ministerinnen stammten aus den neuen Bundesländern - ein Zustand, der die demografische Realität Deutschlands in keiner Weise widerspiegelte. Kretschmer, selbst stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, fordert nun eine proportionale Vertretung entsprechend des Bevölkerungsanteils.
Kampf gegen die erstarkende AfD
Die Forderung nach mehr ostdeutscher Präsenz im Kabinett ist auch als strategischer Schachzug im Kampf gegen die AfD zu verstehen. Die Rechtspopulisten konnten ihre Position als zweitstärkste Kraft im Bundestag ausbauen - nicht zuletzt aufgrund des weitverbreiteten Gefühls der Vernachlässigung in den östlichen Bundesländern. Eine stärkere Einbindung ostdeutscher Politiker in Spitzenpositionen könnte diesem Trend entgegenwirken.
Konkrete Maßnahmen statt leerer Versprechungen
Bemerkenswert ist Kretschmers pragmatischer Ansatz zur Stärkung der östlichen Bundesländer. Statt sich in symbolischer Politik zu verlieren, fordert er konkrete Verbesserungen: Ausbau der medizinischen Infrastruktur, Stärkung der Wissenschaftsstandorte und Modernisierung des Verkehrsnetzes. Diese Maßnahmen könnten der anhaltenden Abwanderung junger Menschen entgegenwirken.
Kritische Sicht auf Beauftragtenwesen
Interessant ist auch Kretschmers Position zum aufgeblähten Beauftragtenwesen der Bundesregierung. Die bisherige Praxis, für jedes erdenkliche Thema einen Beauftragten zu ernennen, hält er für kontraproduktiv. "Wenn man einen oder zwei Beauftragte hat, dann zeigt das, dass man Prioritäten setzt. Wenn man 10 oder 20 hat, ist es eine Inflation", so seine treffende Analyse. Diese Haltung deckt sich mit der von Friedrich Merz angekündigten Verschlankung des Staatsapparats.
Fazit: Eine überfällige Korrektur
Die Forderung nach mehr ostdeutscher Beteiligung in der Bundesregierung ist mehr als gerechtfertigt. Sie könnte nicht nur zur besseren Repräsentation der östlichen Bundesländer beitragen, sondern auch dem weiteren Erstarken extremer politischer Kräfte entgegenwirken. Es wird sich zeigen, ob die neue Regierung unter Friedrich Merz den Mut zu dieser längst überfälligen Korrektur aufbringt.

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