
Knapp gescheitert: BSW verpasst hauchdünn den Einzug in den Bundestag
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird definitiv nicht im neuen Deutschen Bundestag vertreten sein. Wie der Bundeswahlausschuss heute in seiner finalen Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses mitteilte, scheiterte die Partei mit 4,98 Prozent äußerst knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Gerade einmal 0,02 Prozentpunkte fehlten für den historischen Einzug der erst kürzlich gegründeten Partei.
Dramatische Nachzählung bringt keine Wende
Die finale Auszählung brachte zwar noch einmal Bewegung in das Ergebnis - insgesamt wurden 4.072 zunächst nicht berücksichtigte Stimmen für das BSW nachgezählt. Dies reichte jedoch nicht aus, um die magische Fünf-Prozent-Marke zu überspringen. Auch der verzweifelte Gang zum Bundesverfassungsgericht mit dem Antrag auf komplette Neuauszählung blieb erfolglos.
Etablierte Parteien atmen auf
Für die etablierten Parteien bedeutet das Scheitern des BSW eine deutliche Erleichterung. Ein Einzug der Wagenknecht-Partei hätte die ohnehin schwierige Mehrheitsfindung im neuen Bundestag noch komplizierter gemacht. Insbesondere eine mögliche Koalition aus Union und SPD wäre dann rechnerisch nicht mehr möglich gewesen.
Deutliche Verschiebungen im Parteiensystem
Das finale Wahlergebnis zeigt dramatische Veränderungen in der deutschen Parteienlandschaft: Die Union kommt auf 28,6 Prozent, gefolgt von der AfD mit beachtlichen 20,8 Prozent. Die SPD landet mit nur noch 16,4 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Die Grünen erreichen 11,6 Prozent, während Die Linke mit 8,8 Prozent überraschend stark abschneidet. Die FDP verpasst mit 4,3 Prozent ebenfalls den Einzug in den Bundestag.
Wahlleiterin räumt Unregelmäßigkeiten ein
Bundeswahlleiterin Ruth Brand musste einige Unregelmäßigkeiten bei der Wahl eingestehen. So wurden nachträglich Wahlzettel gefunden, falsche Stimmzettel abgegeben und in einzelnen Fällen sogar doppelt gewählt. Diese Vorfälle führten zu Strafanzeigen durch das Wahlgremium. Mit einer Wahlbeteiligung von 82,5 Prozent und einem Anteil ungültiger Stimmen von nur 0,6 Prozent verlief die Wahl ansonsten weitgehend reibungslos.
Das Scheitern des BSW markiert einen weiteren Wendepunkt in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Erstmals ist es einer Neugründung fast gelungen, auf Anhieb in den Bundestag einzuziehen - ein deutliches Signal für die wachsende Unzufriedenheit vieler Bürger mit den etablierten Parteien.

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