J.D. Vance: „Sie deindustrialisieren Ihr eigenes Land“ – Scharfe Kritik an Deutschland
Der neu ernannte Vizepräsidentschaftskandidat der USA, J.D. Vance, hat erneut heftige Kritik an Deutschland geübt. Der 39-jährige Senator ist bekannt für seine isolationistischen Ansichten und seine scharfen Worte gegenüber Europa. In einer Reihe von Aussagen hat er die deutsche Energie- und Verteidigungspolitik scharf angegriffen und der Bundesregierung vorgeworfen, das Land zu deindustrialisieren.
Deindustrialisierung und Energiepolitik im Fokus
Vance, der als einflussreicher Kritiker der Ukraine-Hilfen gilt, hat Deutschland wiederholt für sein Verhalten im Ukraine-Konflikt kritisiert. Er forderte von Berlin eine stärkere Rolle und bezeichnete die Bundeswehr als „hoffnungslosen Fall“. Besonders die Energiepolitik unter der Ampel-Regierung nannte er „idiotisch“. In den sozialen Medien äußerte er im März 2023: „Deutschlands Verhalten in diesem Krieg ist schändlich, und es ist eine Beleidigung für unsere Wähler, dass zu viele Republikaner das mitmachen. Alle ihre Versprechungen haben sich in Mist verwandelt.“
Vance stellte zudem die Frage, warum amerikanische Steuerzahler die deutsche Energie- und Verteidigungspolitik subventionieren sollten. Diese Kritikpunkte wiederholte er auch in einem Beitrag in der „Financial Times“, in dem er bemängelte, dass Deutschland zwar erheblich mehr für die Verteidigung ausgebe als Frankreich, aber kaum kampffähige Brigaden aufstellen könne.
Podiumsdiskussion in München
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar saß Vance gemeinsam mit Grünen-Chefin Ricarda Lang und dem britischen Labour-Politiker David Lammy auf einem Podium. Auch dort ließ er kein gutes Haar an der deutschen Politik: „Sie deindustrialisieren Ihr eigenes Land, während Sie gleichzeitig sagen, dass Putin um jeden Preis besiegt werden muss. Wenn Putin um jeden Preis besiegt werden muss, dann, liebe deutsche Freunde, hört auf, euer eigenes Land im Namen einer lächerlichen grünen Energiepolitik zu deindustrialisieren.“
Vance forderte Europa auf, eine aggressivere Rolle in Bezug auf seine eigene Sicherheit zu übernehmen. Ein EU-Beamter bezeichnete Vance bereits als „Desaster“ für die Ukraine, wie das Magazin „Politico“ berichtete.
Kritik an Großbritannien und der EU
Auch Großbritannien kam bei Vance nicht gut weg. Auf der „National Conservatism Conference“ in Washington bezeichnete er das Land als „islamistisch“ und äußerte die Befürchtung, dass es als erstes wirklich islamistisches Land eine Atomwaffe besitzen könnte. Diese Aussage stieß auf heftige Reaktionen und zeigt einmal mehr Vances kontroverse Ansichten.
Die Europäische Union kritisierte er für ihre Entscheidung, Ungarn und Polen wegen Bedenken in Bezug auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit Gelder vorzuenthalten. Vance sieht darin einen Versuch, „liberale, imperialistische Ansichten“ von Brüssel und Berlin aus dem Rest des Kontinents aufzuzwingen.
Einflussreicher Außenseiter
J.D. Vance wurde 1984 als James Donald Bowman im US-Bundesstaat Ohio geboren. Nach einem Jurastudium an der Eliteuniversität Yale arbeitete er als Wagniskapitalgeber im Silicon Valley. Mit seinen Memoiren „Hillbilly-Elegie“ feierte er 2016 große Erfolge. Der Bestseller, der auch verfilmt wurde, gibt Einblicke in eine Schicht, die Trumps Wahlsieg mit möglich machte. Zu Beginn von Trumps Präsidentschaft war Vance ein ausgesprochener Kritiker, bezeichnete ihn als „gefährlich“. Diese Meinung änderte sich, als er selbst ins politische Scheinwerferlicht trat und Trump als Unterstützer umwarb.
Vance bleibt eine polarisierende Figur in der amerikanischen Politik, deren Aussagen und Positionen sowohl im In- als auch im Ausland für Diskussionen sorgen.
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