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05.08.2024
06:13 Uhr

Japanischer Aktienmarkt erleidet historischen Einbruch

Japanischer Aktienmarkt erleidet historischen Einbruch

Der japanische Aktienmarkt erlebte heute früh einen dramatischen Absturz, der den Leitindex Nikkei 225 um 12 % fallen ließ. Dies ist der größte Tagesverlust seit der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011. Insgesamt hat der Nikkei 225 seit seinem Hoch am 11. Juli 25 % an Wert verloren. Die Gründe für diesen massiven Rückgang sind vielfältig und komplex.

Ursachen des Absturzes

Die Unsicherheit der Anleger wurde durch mehrere Faktoren verstärkt. Der Anstieg des Yen, eine straffere Geldpolitik und sich verschlechternde Wirtschaftsaussichten in den USA haben das Vertrauen der Investoren erschüttert. Laut Bloomberg haben sogenannte "Circuit Breakers" den Handel mit Futures für beide Aktienbenchmarks in Japan ausgesetzt, um weitere Verluste zu verhindern.

Exporteure unter Druck

Exporteure gehörten zu den größten Verlierern, da der Yen aufgrund der Auflösung von Carry Trades gegenüber dem Dollar um mehr als 2 % gestiegen war. Auch Banken litten unter dem Rückgang der Renditen 10-jähriger Staatsanleihen um 13 Basispunkte. Kyle Rodda, ein leitender Marktanalyst bei Capital.com, erklärte: „Wir erleben im Grunde einen massiven Schuldenabbau, da die Anleger Vermögenswerte verkaufen, um ihre Verluste zu finanzieren.“

Breite Verluste in allen Branchen

Alle 33 Branchengruppen des Topix sind gefallen, seit die Bank of Japan am 31. Juli die Zinssätze angehoben und damit einen Anstieg des Yen ausgelöst hat. Yen-finanzierte Carry Trades, die in Schwellenländern beliebt waren, wurden aufgelöst, was zu weiteren Verlusten führte. Selbst Versicherer und Banken, die normalerweise von höheren Zinssätzen profitieren, gehören nun zu den größten Verlierern.

Globale Auswirkungen

Die Aktien der Mitsubishi UFJ Financial Group fielen um bis zu 21 %, was den größten Rückgang innerhalb eines Tages darstellt. Dieser Rückgang wird auf schlechte US-Wirtschaftsdaten zurückgeführt, die weltweit zu einem Einbruch der Renditen führten. Rafael Nemet-Nejat, ein leitender Portfoliomanager bei Jin Investment Management Pte, sagte: „Viele Anleger, die auf einen schwachen JPY und ein Soft-Landing-Szenario gesetzt haben, sind gezwungen, ihre Positionen aufzulösen.“

Unsichere Zukunftsaussichten

Anzeichen von Schwäche in der US-Wirtschaft lösten am Freitag einen Einbruch an der Wall Street und einen Absturz der Treasury-Renditen aus. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 114.000, eines der schwächsten Ergebnisse seit der Pandemie, und das Beschäftigungswachstum wurde in den beiden Vormonaten nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote stieg unerwartet im vierten Monat auf 4,3 %, was einen genau beobachteten Rezessionsindikator auslöste.

Ausblick

Andrew Jackson, Leiter der japanischen Aktienstrategie bei Ortus Advisors Pte in Singapur, schrieb: „Der jüngste große Ausverkauf an den Aktienmärkten, der durch den Abschwung am US-Markt verstärkt und von Technologiewerten angeführt wurde, hat die Erwartungen an die japanischen Aktienrenditen für den Rest des Jahres stark zurückgeworfen.“

Rina Oshimo, leitende Strategin bei Okasan Securities in Tokio, bleibt jedoch optimistisch: „Obwohl sich der Markt derzeit in einem ‚Sturm‘ befindet, werden japanische Aktien allmählich einen Platz finden, um sich zusammen mit dem US-Aktienmarkt zu beruhigen.“

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich der Markt stabilisieren kann oder ob weitere Turbulenzen bevorstehen. Anleger sollten in dieser unsicheren Zeit besonders vorsichtig agieren und ihre Investitionsstrategien überdenken.

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